Karlsfeld:Eine Schule wird erwachsen

Mit 24 Schülern fing die Fachoberschule Karlsfeld vor 16 Jahren an. Mit dem neuen Erweiterungsbau steigt die Schülerzahl auf fast 400.

Von Gregor Schiegl, Karlsfeld

Mit einer Feier ist der neue Erweiterungsbau der Fachoberschule (Fos) Karlsfeld eingeweiht worden. Damit verfügt die Schule über genug Platz, um den geplanten Ausbau auf insgesamt vier Klassen in der neuen Ausbildungsrichtung sowie eine Fos-13-Klasse zu ermöglichen. Die Schülerzahl wird sich voraussichtlich von etwa 260 auf 390 erhöhen. Die Baukosten betragen nach Angaben der Schule rund 4,85 Millionen Euro, die über Kredite finanziert werden. Etwa 1,7 Millionen Euro wird der Schulverein als Bauzuschuss von der Regierung von Oberbayern in den nächsten Jahren erhalten. Der stellvertretende Schulleiter Franz Elender bezeichnete den Erweiterungsbau als vorläufigen Endpunkt vieler günstiger Fügungen.

Entstanden sind zusätzliche Verwaltungsräume, vier Klassenzimmer, ein Biologie-Lehrsaal, ein eigener Raum für Kunsterziehung/Darstellung mit zugehöriger Kunstsammlung, eine Bibliothek, ein Schüler-Arbeitsraum, ein Schüler-Aufenthaltsraum, ein Lehrmittelraum und eine Einfachsporthalle inklusive Umkleiden und Duschen. Sie ergänzen den Bestandsbau mit Verwaltungsräumen, Klassenzimmern, Informatik-, Physik-/Chemie- und einem kombinierten Kunst-Lehrsaal mit Lehrwerkstätte. Die Schulleitung, Mitglieder des Kollegiums sowie etwa 60 weitere geladene Gäste feierten gemeinsam die offizielle Eröffnung. Unter den Gästen befanden sich Karlsfelds erster und zweiter Bürgermeister, Stefan Kolbe und Stefan Handl (beide CSU), der ehemalige Bürgermeister Fritz Nustede (SPD) sowie der stellvertretende Landrat Helmut Zech (CSU). Außerdem waren mehrere Gemeinderäte und Gemeindemitarbeiter aus Karlsfeld, Mitarbeiter der beteiligten Planer des Erweiterungsbaus, Vertreter des TSV Eintracht Karlsfeld und der Stadtsparkasse Dachau sowie anderer Schulen aus dem Umland anwesend.

Die offiziellen Redner, Bürgermeister Kolbe, stellvertretender Landrat Zech und die Mitarbeiterin des Ministerialbeauftragten, Studiendirektorin Doris Barth-Rieder, zeigten sich beeindruckt von der erfolgreichen Entwicklung, die die Fachoberschule in ihrem nur 16-jährigen Bestand genommen habe. Diakon Josef Enthofer segnete den Neubau, für den die anwesenden Planer nicht nur Lob erhielten, sondern auch ein kleines Geschenk als Anerkennung für ihre Arbeit. Danach konnten sich die Besucher bei einem Rundgang selbst ein Bild machen. Abschließend gab es ein Mittagessen in der extra zu diesem Zweck mit Tischen und Stühlen ausgestatteten neuen Sporthalle, die abseits des Sportunterrichts auch vom TSV genutzt werden kann.

Die Monatsmiete btrug zunächst 100 Mark

Die Fachoberschule Karlsfeld existiert seit September 2000. Sie startete mit einer elften Klasse und 24 Schülern in einem Klassenzimmer in der Staatlichen Berufsschule Dachau für eine Monatsmiete von zunächst 100 D-Mark. Im September 2003 erfolgte der Umzug nach Karlsfeld, damals noch in von der Gemeinde Karlsfeld untervermieteten Räumen in einem Verlagsgebäude an der Ohmstraße im Gewerbegebiet Süd. Wegen steigenden Platzbedarfs wurde mit Unterstützung des damaligen Karlsfelder Bürgermeisters Fritz Nustede und seines Hauptamtsleiters, dem jetzigen Bürgermeister Stefan Kolbe, nach einer Alternative gesucht. Fündig wurde man im ehemaligen Bayernwerkgelände, das durch den Wegzug des Bayernwerknachfolgers Eon frei geworden war und durch die Gemeinde Karlsfeld gekauft und per Erbpacht zur Errichtung eines eigenen Schulgebäudes dem Schulverein überlassen wurde. 2008 war der Baubeginn. Schon im August 2009 fand der Umzug von der Ohmstraße in die dann neu geschaffene Zugspitzstraße statt.

Doch mit der geplanten Erweiterung um die Ausbildungsrichtung "Agrarwirtschaft, Bio- und Umwelttechnologie", die mit dem Schuljahr 2015/16 eingeführt werden sollte, wurde das Platzproblem wieder akut. Mit Genehmigung der Gemeinde Karlsfeld wurde dem Schulverein das frei stehende Gelände neben der Schule für einen Anbau zur Verfügung gestellt. Im Sommer 2014 gab es erste Gespräche mit dem Architekten Ferdinand Krissmayr vom Architekturbüro g.h.k in Dachau. Schon im darauffolgenden September wurde der erste Vorentwurf präsentiert. Nach fast einem Schuljahr der Umplanungen, Anträge, Genehmigungen und Ausschreibungen konnten die Bauarbeiten termingerecht am 3. August 2015 ihr Werk beginnen und schon am 11. November wurde Richtfest mit Karlsfelder "Prominenz" und Anwohnern gefeiert. Pünktlich zum Schuljahresbeginn 2016/17 wurde der Anbau schließlich in Betrieb genommen.

Für Interessenten am Ausbildungsangebot der Fachoberschule Karlsfeld und an der Schule selbst findet am Samstag, 21. Januar 2017, zwischen 10 und 14 Uhr ein Tag der offenen Tür statt. Am 24. Januar, 14. Februar und 21. Februar 2017 bietet die Fachoberschule Karlsfeld außerdem jeweils von 19 Uhr an Informationsabende an.

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