Süddeutsche Zeitung

Neue Einrichtung in Karlsfeld:Mit dem Auto zur Spritze

Erst Ende September wurden die beiden Impfzentren in Dachau und Karlsfeld aufgelöst. Nun bauen Feuerwehr und THW in Karlsfeld eine Drive-Through-Impfstation auf. Am 7. Dezember soll sie in Betrieb genommen werden.

Von Jacqueline Lang, Karlsfeld

Was sich anfühlt wie eine Ewigkeit, ist in Wahrheit erst wenige Wochen her: Erst Ende September wurden die beiden Impfzentren im Landkreis - jenes am Rotkreuzplatz in Dachau, betrieben vom BRK, und das von den Johannitern betriebene am Karlsfelder See - dichtgemacht. Ab Oktober, so damals die einhellige Meinung, sollte das Impfen der Landkreisbevölkerung mittels mobiler Impfteams bewerkstelligt werden. Schon vor drei Wochen macht der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) dann einen Rückzieher und forderte, alle Impfzentren wieder in Betrieb zu nehmen.

Landrat Stefan Löwl (CSU) wollte davon zunächst nichts wissen und beharrte weiter auf die dezentralen und wohnortnahen Lösungen. Nun hat sich aber auch der Landkreis besonnen, und so entsteht derzeit am Karlsfelder See eine sogenannte "Drive-Through-Impfstation". Am Dienstag, 7. Dezember, soll sie in Betrieb genommen werden.

125 Helfer im Einsatz

Mit dem Aufbau sind sowohl die Feuerwehren im Landkreis als auch das Technische Hilfswerk (THW) betraut. Nach einer Woche intensiver Planungs- und Vorbereitungsarbeit wurde am vergangenen Samstag auf dem Parkplatz am Karlsfelder See mit den Aufbauarbeiten begonnen. "Grundgedanke der Konzeption ist, dass die Impfwilligen, ohne das eigene Kraftfahrzeug zu verlassen, von der Registrierung über das Impfen bis zum Warten nach der Impfung durch die Anlage fahren - Wartezeiten ohne Wetterschutz im Freien sollen damit vermieden werden", heißt es zur Konzeption in einer Pressemitteilung des Kreisfeuerwehrverbands.

Damit die Impfstation tatsächlich zeitnah in Betrieb genommen werden kann, haben die ehrenamtlichen Einsatzkräfte zehn Büro- und Aufenthaltscontainern für das Impfpersonal, die Impfstoffvorbereitung und den Sicherheitsdienst aufgestellt. Zudem wurden die nichtbefestigten Fahrwege aufgefüllt und verdichtet, damit es nicht wie im vergangenen Jahr zu matschigen Wegen kommt, auf denen gerade ältere Menschen oder jene mit einer Behinderung kaum gehen können. Errichtet wurde des Weiteren ein 250 Quadratmeter großes Wetterschutzdach über den fünf Registrierungsfahrspuren sowie eine circa 350 Quadratmeter große Zeltanlage für die zwei Impfstraßen.

Laut Kreisbrandinspektor Maximilian Reimoser waren in den vergangenen Tagen 125 Helfer im Einsatz, die insgesamt 1150 ehrenamtliche Stunden geleistet haben. Beteiligt waren die Feuerwehren Hebertshausen, Karlsfeld, Pasenbach, Pellheim, Röhrmoos, Schwabhausen und Vierkirchen sowie die Kreisbrandinspektion und der THW-Ortsverband Dachau. Für die Anbindung an die Infrastruktur des Siedlerfest-Platzes standen den Einsatzkräften drei Vereinsmitglieder der Siedlergemeinschaft Karlsfeld-Nord zur Seite.

Weitere Informationen zu der Impfstation sowie zum Anmeldeverfahren finden Interessierte auf der Homepage des Landratsamts.

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Quelle:
SZ vom 30.11.2021
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