Es ist mittlerweile kein Geheimnis mehr, dass Autos mit dem Komfort-Schließsystem "Keyless Go", bei dem der Fahrer keine Tasten mehr auf seinem Funkschlüssel betätigen muss, deutlich anfälliger für Diebstähle sind als Fahrzeuge mit herkömmlicher Technik. Einem Karlsfelder wäre dies nun fast zum Verhängnis geworden, wie das Polizeipräsidium Oberbayern Nord mitteilt. Sein Wagen wurde in der Nacht von Sonntag auf Montag gestohlen. Eine Zivile Einsatzgruppe (ZEG) der Erdinger Polizei hielt das Fahrzeug des Typs BMW X6 aber kurze Zeit später auf der Bundesstraße 301 in der Nähe der Ortschaft Puttenhausen an und überführte den mutmaßlichen Dieb.
Die Polizei hat den gestohlenen BMW sichergestellt.
(Foto: Polizei)Eine Überprüfung ergab, dass am Fahrzeug Mainburger Kennzeichendubletten angebracht waren. Der Wagen wies keine Aufbruchspuren auf, sodass der Verdacht nahe lag, dass das Keyless-Go-Schließsystem überwunden wurde. Mittels sogenannter Funkwellen-Verlängerer ist es Dieben möglich, Fahrzeuge mit "Keyless-Go"-Systemen zu starten. Dabei wird durch einen der Diebe in der näheren Umgebung des Hauses das Funksignal des Schlüssels aufgenommen und an einen Komplizen am Zielobjekt weitergeleitet, der den Wagen dann starten kann.
Der Fahrer des BMW konnte weder Fahrzeugschlüssel noch Papiere vorlegen, er behauptete, den Wagen transportiert, aber nicht gestohlen zu haben. Im Kofferraum entdeckten die Beamten die amtlich zugeteilten Kennzeichen der Limousine. Der 31-jährige Fahrer wurde wegen des Verdachts des besonderes schweren Diebstahls vorläufig festgenommen und befindet sich in Untersuchungshaft. Ermittlungen der Kripo Fürstenfeldbruck ergaben, dass das Fahrzeug vermutlich zwischen 0.30 Uhr und 1.30 Uhr vor der Ortschaft Kirchdorf an der Amper angehalten und von dem Tatverdächtigen übernommen wurde. Die Polizei bittet um Zeugenhinweise unter der Telefonnummer 08141 / 612-0. Seit Herbst vergangenen Jahres beschäftigt die Kriminalpolizei Erding eine Serie von Diebstählen hochwertiger BMW-Fahrzeuge mit Keyless-Go-Funktion. Allein in diesem Jahr wurden fünf Fälle angezeigt, so teilt die Polizei mit.