Süddeutsche Zeitung

Junge Künstler:Ruckteschell-Villa bleibt vorerst leer

US-Musikerin Hayley Reardon muss Stipendium in Dachau verschieben

Die diesjährige Ruckteschell-Stipendiatin Hayley Reardon kann nicht wie geplant am Mittwoch, 1. April, nach Dachau ziehen. Das Wohnstipendium im Künstlerhaus Walter von Ruckteschells wird von der Stadt Dachau jährlich an junge Künstler aus der ganzen Welt vergeben, um sie bei ihrer künstlerischen Entwicklung zu unterstützen. Dieses Jahr soll die Singer-Songwriterin Hayley Reardon diese Möglichkeit bekommen und von einem sechsmonatigen Aufenthalt in Dachau profitieren. Doch die 23-jährige Musikerin kann nun aufgrund der Einschränkungen wegen des Coronavirus nicht aus ihrer Heimat, den USA, ausreisen.

Dachaus Kulturamtsleiter Tobias Schneider bedauert dies genauso wie die Musikerin selbst, doch er erklärt, dass für einen solchen Aufenthalt aktuell einfach zu viele Unsicherheiten herrschten, um seriös planen zu können. Vorerst hoffen beide, dass der Stipendiumsaufenthalt auf Juni verschoben werden kann. Reardon könne dann problemlos länger in Dachau bleiben als anfangs geplant, verspricht Schneider. Die amerikanische Nachwuchsmusikerin möchte die Zeit zu Hause bis dahin nutzen und ihr Deutsch aufbessern.

Neben einem kleinem Museum befinden sich in der Ruckteschell-Villa ein städtisches Künstleratelier und zwei Wohnungen für Kunst- und Musikstipendiaten der Stadt. Die beiden Wohnateliers werden von der Stadt Dachau in Form eines Wohnstipendiums an junge Künstler vergeben. Frühere Stipendiaten waren Tim McMillan, Hussy Hicks, Christina Martin und Dale Murray, Sofia Talvik und Jonas Westin, Gideon Gomo, Ian Fisher, Brigitte "Briga" Dajczer und zuletzt im Jahr 2019 die Keramikkünstlerin Amelia Rosenberg, eine Nachfahrin der jüdischen Fabrikantenfamilie Wallach aus Dachau.

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Quelle:
SZ vom 31.03.2020 / jari
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