Junge Generation:Gedenkstättenbesuch als Pflicht

SPD-Abgeordneter Güll fordert mehr pädagogisches Personal

Der Dachauer SPD-Abgeordnete und Vorsitzende des Bildungsausschusses im Bayerischen Landtag, Martin Güll, fordert mehr gut ausgebildetes Personal und umfassendere pädagogische Angebote an den Gedenkstätten. Hintergrund seines Vorstoßes: Der Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland hatte empfohlen, jeder Schüler solle während seiner Schulzeit einmal eine KZ-Gedenkstätte besucht haben. Güll findet diesen Ansatz grundsätzlich richtig, weist aber auch auf die "großen Herausforderungen" hin, die der Vorschlag des Zentralrats zur Folge hätte, denn jährlich wären 120 000 Schüler betroffen. Die Gedenkstätten Dachau und Flossenbürg müssten darauf personell und konzeptionell gut vorbereitet sein, sagt Güll. Aus Gesprächen und Besuchen wisse er aber, dass hier noch "einiges zu tun" sei.

Inzwischen leben nicht mehr viele Zeitzeugen; einer der bekanntesten, Max Mannheimer, ist im vergangenen Jahr gestorben. Nun sei es "dringend geboten, jede Erkenntnis aus der Zeit des Nationalsozialismus zu erhalten und an die kommenden Generationen weiterzugeben", sagt der Landtagsabgeordnete. Die Schrecken der Nazi-Zeit ließe sich nicht durch den Geschichtsunterricht allein nachhaltig für Jugendliche aufarbeiten. "Vielleicht schaffen wir es aber, rechtes Gedankengut im Keim zu ersticken, wenn wir in guten Ausstellungen und mit guten pädagogischen Konzepten das sensible Thema im wahrsten Sinne des Wortes be-greifbar machen", so der ehemalige Rektor der Hauptschule Indersdorf.

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