Süddeutsche Zeitung

Jugendkreistag:Pilotprojekt für Hygieneartikel an Schulen startet demnächst

Lesezeit: 2 min

Angestoßen hat das Vorhaben der Dachauer Jugendkreistag. Auch in den Bereichen Demokratieförderung und Nachhaltigkeit haben die 65 Jugendlichen Ideen, die sie umsetzen wollen.

Nach nur zwei Sitzungen kann der Jugendkreistag erste Ergebnisse präsentieren: Die Hygieneartikel auf Schultoiletten, die die Jugendkreisrätinnen und -kreisräte mit 97 Prozent Zustimmung geforderten hatten, werden von der Landkreisverwaltung nun demnächst in einem Pilotprojekt an allen Landkreisschulen zur Verfügung gestellt - die Grund- und Mittelschulen sowie alle privaten und kirchlichen Schulen sind demnach ausgenommen. Hier kann der Jugendkreistag lediglich eine Empfehlung aussprechen. Nach einer Testphase werde der Jugendkreistag, so heißt es in einer Pressemitteilung, dann erneut zusammenkommen, um zu beraten, ob zusätzliche Spender installiert werden sollen.

In vier Fachausschüssen hat sich der Jugendkreistag neben dem Thema Hygieneartikel aber noch weitere, aus seiner Sicht wichtige Themen vorgenommen. Der Ausschuss für Nachhaltigkeit thematisiert etwa unter anderem die Ernährungsangebote an den Schulen sowie Ernährungsgewohnheiten. Geplant seien, so heißt es in der Pressemitteilung weiter, Aktionen, "um Jugendlichen vegetarische oder vegane Gerichte schmackhaft zu machen".

Workshops an Schulen sollen den Landkreis diskriminierungssensibler machen

Die Arbeitsgruppe "Inklusion, Integration und Demokratieförderung" stellte in der Sitzung für ihre Projektidee "Bildungstag für alle - diskriminierungssensibler Landkreis" einen Antrag auf Förderung in Höhe von 800 Euro. Mit den Geldern möchte die Gruppe Workshops an Schulen organisieren.

Der Jugendkreistag diskutierte auch verschiedene Anträge für den Jugendfond 2023 und beschloss Maßnahmen mit einer Gesamtsumme von 10 500 Euro: Mit 1000 Euro wird beispielsweise das Projekt "PoliTisch" finanziert. Die Initiative PoliTisch ist aus dem Dachauer Jugendrat in Zusammenarbeit mit dem Dachauer "Schüler:innen Büro" entstanden und widmet sich der Aufgabe des überparteilichen politischen Austausches von Jugendlichen.

Mit dem Demokratie-Mobil (Fördersumme: 2500 Euro) möchten die Jugendkreisräte das Thema Demokratie zu den Schülerinnen und Schülern bringen. Mit dem Mobil werden demokratische Themen sowie das politische System in Deutschland interaktiv und spielerisch vermittelt. Auch der Jugendrat Dachau wird mit 2000 Euro aus dem Jugendfonds gefördert. Ebenfalls mit 2000 Euro soll das Dachauer "Schüler:innen-Büro" unterstützt werden.

In einem weiteren Tagesordnungspunkt ging es um die Landkreispartnerschaft zwischen dem Landkreisen Dachau und Oświęcim. Im September ist eine Bildungsfahrt in den Partnerlandkreis geplant. Diese soll der Vertiefung der Beziehung und dem Kennenlernen beider Landkreise seitens der teilnehmenden Jugendlichen dienen. Erst Ende Januar begleiteten zwei Jugendkreisräte die Delegation des Landkreises Dachau in den Partnerlandkreis. Gemeinsam nahmen sie an den Feierlichkeiten anlässlich des 78. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau teil.

Der Jugendkreistag unter der Leitung von Landrat Stefan Löwl (CSU) besteht aktuell aus 65 von maximal 70 möglichen Jugendkreisräten. Das Gremium wird durch Wahlen und Entsendung von weiterführenden Schulen sowie aus Jugendorganisationen bestimmt.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5778427
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ/sz
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.