Jedes Jahr 4000 Besucher:Der Fasching bleibt in der Altstadt

ÜB-Fraktion stellt die Party vor dem Rathaus wegen Anwohnerbeschwerden in Frage. Kulturausschuss geht darauf nicht ein

Von Laura Winter, Dachau

Die Faschingsparty am Rathausplatz bleibt. Der Kulturausschuss des Dachauer Stadtrats hat so entschieden. Seit vier Jahren veranstaltet die Stadt Dachau in Kooperation mit Radio Gong 96.3 nun schon die Party am Samstag vor dem Faschingsdienstag. Ursprünglich als Ersatz für den Dachauer Faschingszug gedacht, lockt die Veranstaltung jedes Jahr zwischen 3000 bis 4000 Besucher auf den Rathausplatz in der Altstadt.

Rainer Rösch, Fraktionssprecher der Überparteilichen Bürgergemeinschaft (ÜB), hatte im Februar die Veranstaltung in Frage gestellt. Auf Wunsch einiger Bürger, so Rösch, stellte er die Anfrage, ob die Party im bestehenden Rahmen weiter stattfinden müsse. "Einige Bewohner der Altstadt berichteten mir unter anderem von beschädigten Briefkästen und Zäunen nach der Veranstaltung", sagte Rösch der SZ. Prinzipiell sei gegen die Feier nichts einzuwenden. Die Frage sei nur, so Rösch, ob die Stimmung so aufgeheizt werden müsse. Die Debatte im Kulturausschuss war jedoch schnell vorbei: Die Entscheidung fiel zugunsten der Faschingsparty. Tobias Schneider, Leiter des Kulturamts der Stadt, gab zu Bedenken, dass zu Zeiten des Faschingszugs die Schäden und der Lärm "wesentlich gravierender" gewesen seien. Ihm zufolge lassen die Partybesucher auch weniger Müll zurück, als das in den Jahren des Faschingsumzugs der Fall gewesen sei. Das habe auch mit dem eingeführten Glasverbot zu tun habe. Die Faschingsparty mit Radio Gong ist aus Sicht des Kulturamtsleiters ein Glücksfall für die Stadt. Radio Gong stellt jedes Jahr die Moderation, den DJ und das Marketing.

Gleichzeitig erlangt der Sender so mehr Reichweite. "Das ist eine Win-Win Situation", sagt Schneider. "Die Veranstaltung macht beiden Seiten sehr viel Spaß." 13 000 Euro habe der Kulturausschuss für die diesjährige Faschingsparty zur Verfügung gestellt, zuzüglich der Bauhofkosten für Reinigung, Absperrungen und Halteverbote. Etwa 3000 Euro betragen diese zusätzlichen Kosten, was mit an den höheren Sicherheitsauflagen liege. Ohne die Beteiligung des Radiosenders fielen die Kosten für die Stadt jedoch deutlich höher aus.

Auch Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) befürwortet die Party. Der Aufwand sei überschaubar, sagte er. ÜB-Stadtrat Franz Xaver Vieregg machte den Vorschlag, künftig Eintritt für die Veranstaltung zu verlangen. Das wollte der Kulturausschuss auch nicht. "Besonders für Jugendliche ist die Veranstaltung wichtig", sagte Schneider.

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