Interview:Schuldenfallen für Schüler

Handy, Video, Internet: Schuldnerberaterin Gertraud Topouzoglou startet ein Pilotprojekt am Taschner-Gymnasium.

Anna Schultes

Geldprobleme können jeden treffen. Am Ignaz-Taschner-Gymnasium (ITG) startet an diesem Dienstag ein Pilotprojekt zum Thema Schuldenprävention. Die Schuldnerberatung der Caritas in Dachau führt bereits Projekte mit Kindergärten und an Berufs-, Haupt- und Realschulen im Landkreis durch. Gertraud Topouzoglou (Foto: the), Leiterin der Beratungsstelle, erklärt, warum man Jugendliche an das Thema heranführen muss.

Interview: Die Leiterin der Dachauer Caritas-Schuldenberatung Gertraud Topouzoglou startet ein Pilotprojekt am Ignaz-Taschner-Gymnasium.

Die Leiterin der Dachauer Caritas-Schuldenberatung Gertraud Topouzoglou startet ein Pilotprojekt am Ignaz-Taschner-Gymnasium.

(Foto: DAH)

Warum gibt es das Projekt?

Die Erfahrung hat gezeigt, dass Prävention mindestens genauso wichtig ist wie Schuldenregulierung. Ein Projekt an der Berufsschule in Dachau im Jahr 1993 war der Start. Um die Schüler auf finanztechnische Dinge vorzubereiten, haben wir es auf die neunten Klassen der Haupt- und Realschulen ausgedehnt. Nun wollen wir auch Gymnasiasten darauf vorbereiten, welche Gefahren lauern.

Wie läuft das Projekt am ITG ab?

Heute findet über drei Schulstunden der erste Teil statt. Ein zentrales Thema ist das Handy. Mit einem Haushaltsplan zeigen wir, wie die Schüler ihr Geld einteilen können. Alles dreht sich um die Frage, wie man Schulden vermeiden kann. Beim zweiten Projekttag am 1.Februar sprechen wir über das Girokonto und den Dispo. Wir machen wir einen Risikocheck, bei dem die Schüler sich fragen, wie sie mit ihrem Geld umgehen.

Was sind typische Schuldenfallen?

Dazu zählt das Handy. Es ist schon vorgekommen, dass 18-Jährige für ihre minderjährigen Freunde einen Handyvertrag abgeschlossen haben. Das kann böse enden. Auch das Internet birgt Gefahren, da setzt man schnell mal ein Häkchen an der falschen Stelle. Themen sind auch, dass Jugendliche DVDs ausleihen und diese nicht zurückbringen, Ratenkauf und Kredite. Beim Schwarzfahren kann sich ein Berg an Schulden anhäufen, wenn die Strafe nicht bezahlt wird und Inkasso- und Gerichtskosten drohen.

Was können Eltern tun?

Generell sollten sie Interesse zeigen und ihre Kinder einbeziehen. So machen sie ihnen klar, dass sie ebenso kalkulieren müssen.

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