Süddeutsche Zeitung

Interview mit Heidi Strigl:In 500 Schritten durch die Altstadt

Lesezeit: 2 min

Die Pop-up-Aktion am Samstag soll zum Shoppen animieren

Von Katja Gerland, Dachau

Shoppingmöglichkeiten, die nur für kurze Zeit bestehen - vier solcher Pop-up-Veranstaltungen hat Heidi Strigl gemeinsam mit ihren Kolleginnen in Dachau bereits veranstaltet. Am Samstag, 10. Juli, kommt von 9 Uhr an mit der Pop-up-Aktion "In 500 Schritten durch die Dachauer Altstadt" die fünfte hinzu. Im Interview verrät Strigl, was Besucher am Samstag erwarten können, und erzählt, warum sie immer wieder auf das Pop-up-Konzept zurückkommt.

SZ: Frau Strigl, Sie waren mittlerweile an mehreren Pop-Up-Aktionen in und außerhalb von Dachau beteiligt. Was begeistert Sie an diesem Konzept?

Heidi Strigl: Für mich ist es wirklich die Begegnung mit den Menschen. Ich selbst habe meinen Onlineshop vor fünf Jahren eröffnet und habe dann relativ schnell eine erste Veranstaltung organisiert. Aus dem einfachen Grund, weil so eine Pop-up-Veranstaltung alle negativen Aspekte des Onlineshops ausgleichen kann. Man bekommt direktes Feedback, die Kunden können die Waren in der Hand halten, die Farben und Materialien viel besser erkennen, als es online der Fall ist. Außerdem ist es ein tolles Konzept, wenn man verschiedene Produkte oder auch verschiedene Orte testen möchte. Man ist nicht daran gebunden, einen eigenen Laden dauerhaft zu eröffnen, sondern kann in ein oder zwei Tagen ausprobieren, wie die eigene Arbeit beim Kunden ankommt.

Am 10. Juli findet Ihre nächste Pop-up-Veranstaltung in Dachau statt. Was ist das Ziel dieser Aktion?

Im Grunde möchten wir die Altstadt wieder etwas wachküssen und dabei nicht nur unsere Pop-up-Aktion, sondern auch andere etablierte Dachauer Läden mit einbinden. Nachdem ein Jahr lang der Schwerpunkt auf Onlineshopping lag, geht die Begegnung mit anderen Menschen sicherlich vielen ab. Deshalb möchten wir jetzt wieder einen Schwerpunkt auf das Shoppen vor Ort legen und einfach zeigen: Hey, es ist wieder etwas los in der Stadt.

Das Pop-up-Shopping am 10. Juli steht unter dem Motto "In 500 Schritten durch die Dachauer Altstadt". Was erwartet die Besucher auf diesen 500 Schritten?

Das wird sich alles rund um die Pfarrstraße 5, also um den Coworkingraum "Hello Dachau", abspielen. In der Umgebung sind dann "Läden für immer" dabei, die also dauerhaft dort sind, und "Läden für einen Tag", die eben nur für diesen einen Tag öffnen. Dort werden wir Mode, Möbel, Papeterie, Taschen, Kindersachen und andere Geschenkartikel anbieten. Und die Leckereien kommen vom Café Samstagskinder. Insgesamt warten dann über zehn Labels auf alle Besucher, die sich inspirieren und beraten lassen und einfach mal wieder etwas anderes als Onlineshops sehen wollen - und alle Beteiligten sind mit 500 Schritten erreichbar.

Sie selbst kommen nicht aus Dachau. Was hat dazu geführt, dass Sie Ihre Veranstaltung genau in Dachau stattfinden lassen?

Ich selbst eröffne bald ein Geschäft in Friedberg, meine zwei Kolleginnen kommen aus München. Aber wir haben einfach immer nach einer schönen Umgebung geschaut, wo man so etwas abhalten könnte. Dadurch sind wir letztendlich auf das Hello Dachau und die Dachauer Altstadt, die ja wirklich bezaubernd ist, gekommen. Dann haben wir Schritt für Schritt alle lokalen Unternehmen kennengelernt, die nun im Juli dabei sind. Außerdem finde ich, dass in Dachau ganz toll zu sehen ist, wie man in dieser schwierigen Zeit nicht gegeneinander, sondern miteinander arbeitet. Das haben wir auch über das Projekt "Dachau handelt" mitgekriegt. In diesem Maße wie hier habe ich dieses Miteinander wirklich noch nie erlebt und das sollte man natürlich unterstützen.

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Quelle:
SZ vom 08.07.2021
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