Interview:Handwerk und neue Medien

Das altehrwürdige Handwerk entdeckt "Facebook, Twitter und Co" - und will es künftig gezielt für Werbung und Ausbildung nutzen. Ein Gespräch mit Kreishandwerksmeisterin Irmgard Hetzinger-Heinrici.

Petra Schafflik

Die Vertreter des Handwerks im Landkreis Dachau treffen sich heute in der Gaststätte Drei Rosen zu ihrer Jahreshauptversammlung. Die SZ in Dachau sprach mit Kreishandwerksmeisterin Irmgard Hetzinger-Heinrici (Foto:npj) über Entwicklungen und Projekte, die aktuell die Handwerksbetriebe beschäftigen.

Welche Themen stehen im Mittelpunkt der Versammlung?

Wir befassen uns unter dem Titel "Facebook, Twitter und Co" mit sozialen Netzwerken. Dabei geht es um die Frage, wie sich diese neuen Medien für Handwerksbetriebe sinnvoll einsetzen lassen. Einige unserer Mitglieder nutzen diese Wege schon, um für ihre Betriebe zu werben. Andere verfügen noch nicht einmal über eine E-Mail-Adresse. Aber ich bin überzeugt, wir müssen lernen, mit diesen neue Medien sicher umzugehen. Denn sie erlauben, bestimmte Gruppen gezielter und kostengünstiger zu erreichen als mit klassischen Werbeanzeigen. Deshalb bieten wir unseren Mitgliedern im Juli auch eine gezielte Schulung an. Denn natürlich ist ein verantwortungsvoller Umgang auch in Sachen Datenschutz wichtig.

Bringen soziale Netzwerke auch der Kreishandwerkerschaft als Gremium einen Nutzen?

Ja, mit der Ausbildungsmesse Job 2011 waren wir zum Beispiel schon auf Facebook. Auf diesem Portal erreicht man Schüler und junge Leute, also genau unsere Zielgruppe. Wir hatten dann tatsächlich mehr Besucher, ständig neues Publikum, auch die Fachvorträge waren voll - ein Erfolg. Vorgestellt haben wir auch das neue Bildungsportal www.bildungsnavi.de, auf dem sämtliche Informationen zu Beruf und Ausbildung für Schüler zu finden sind. Auch Antworten auf individuelle Fragen sind dort zu bekommen.

Gibt es weitere Themen, die die Handwerker beschäftigen?

Angesichts der Energiewende wird die Sanierung auch von Privatgebäuden weiter an Bedeutung gewinnen. Wir stellen einen Energie-Check vor und wollen unsere Mitglieder motivieren, stärker zusammenzuarbeiten und sich zu vernetzen. Denn umfassende Hausrenovierungen machen es oft notwendig, dass Handwerker verschiedener Fachgebiete kooperieren. Diesen Energie-Check stellen wir als Kreishandwerkerschaft auf der Verbrauchermesse Diva im Oktober auch dem Publikum vor. pes

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