Interview:Der Zauber des Lesens

Beck und Boy

Claudia Beck und Jasmine Boy-Bobik vor ihrer Buchhandlung Beck & Boy.

(Foto: Privat)

Indersdorfer Buchhändlerinnen verschenken 580 Bücher an Kinder

Interview von Julia Putzger

Der Unesco-Welttag des Buches wird bundesweit mit der Aktion "Ich schenk dir eine Geschichte" gefeiert. Lehrkräfte konnten für ihre Schüler der 4. und 5. Klasse Buchgutscheine bestellen, die die Kinder dann eigentlich selbst in der Buchhandlung einlösen sollten. Wegen der Corona-Pandemie ist das in diesem Jahr leider nicht möglich. Stattdessen holen die Lehrkräfte die Bücher für ihre Schüler ab. In der Indersdorfer Buchhandlung Beck & Boy von Claudia Beck und Jasmine Boy-Bobik ()warten 580 Exemplare des diesjährigen Geschenkbuchs "Biber undercover" auf Lesehungrige.

SZ: 580 Exemplare, das klingt ja nach einem gewaltigen Bücherturm!

Claudia Beck: In der Tat, wir haben mehrere Stapel, aber insgesamt sind es ungefähr sechs Meter Bücher.

Um was geht es beim Welttag des Buches?

Den weltweiten Feiertag gibt es seit 1995, und gefeiert wird natürlich das Lesen und die Bücher. Es geht aber auch um die Rechte der Autoren. Das Bücherverschenken geht auf einen katalanischen Brauch zurück, zum Namenstag des Volksheiligen Sankt Georg. Statt Rosen werden dort Bücher verschenkt. Außerdem ist der 23. April der Todestag von William Shakespeare.

Seit Ihre Buchhandlung vor fast elf Jahren eröffnet hat, beteiligen Sie sich an der Aktion "Ich schenk dir eine Geschichte". Was ist so besonders daran?

Sehr schön ist zum Beispiel, wenn die Kinder ohne ihre Eltern kommen und bevor sie den Gutschein einlösen noch selbständig in den Regalen stöbern. Die Aktion lockt auch Kinder in die Buchhandlung, deren Familie sich normalerweise vielleicht kein Buch leisten kann. Es geht bei der Aktion ja um die Leseförderung. Und natürlich beantworten wir dann auch ganz viele Fragen, zum Beispiel wie ein Buch hergestellt wird.

Wie wichtig sind Bücher aus Papier denn noch in einer Zeit, in der fast alles digital stattfindet?

Auf jeden Fall sehr wichtig! Wir haben sogar den Eindruck, das in der Pandemie mehr gelesen wird, die Nachfrage ist sehr groß. Das Leseverhalten hat sich dabei gar nicht so stark verändert, außer dass keine Reiseführer und dafür mehr Bildbände verkauft werden. Und der Kochbuch-Boom, den wir erwartet hatten, der ist leider ausgeblieben.

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