Internationaler Museumstag:Neue Einblicke in die Museen im Dachauer Land

Zum Internationalen Museumstag am Sonntag öffnen viele Häuser ihre Türen bei freiem Eintritt. Fast überall werden in Sonderführungen die Ausstellungen erläutert oder sonst verschlossene Türen geöffnet. Auch ein Workshop und ein Zeitzeugengespräch gehören zum Programm

Von Viktoria Großmann, Dachau

Die meisten Museen haben ja bis auf montags ohnehin fast immer geöffnet. Was kann also an einem Internationalen Museumstag schon groß anders sein? Natürlich will auch dieser, an diesem Sonntag, 13. Mai, bereits zum 41. Mal begangene Tag auf die besondere Bedeutung der Museumsarbeit und vor allem ihre schier unendliche Vielfalt hinweisen. "Neue Wege, neue Besucher" lautet der Titel in diesem Jahr, und so werden zu diesem Anlass ein paar Türen geöffnet, die sonst verschlossen bleiben, sind andere Einblicke möglich als sonst. Kein Museum der Welt kann ja ständig alles zeigen. Oft sind Archive und Depots größer als die Ausstellungsflächen. Bis zum Betrachten und bis zur Auseinandersetzung mit Gemälden, Münzen, Heiligenfiguren und Theatermasken ist es ein weiter Weg: Sammeln, Sichten, Pflegen, Erklären, Bewahren. Museen sind Bildungseinrichtungen und Träger unseres kollektiven Gedächtnisses. Vor allem können sie Spaß machen. Im Landkreis beteiligen sich an diesem Sonntag Museen in sechs Orten an der Sonderveranstaltung, die jährlich vom internationalen Museumsrat Icom ausgerufen wird. Ein Überblick:

Altomünster

Das Museum Altomünster bietet freien Eintritt von 13 bis 17 Uhr. Durch die Sonderausstellung "Mein bestes Stück", die einen Überblick über das Schaffen der Künstler im Landkreis bietet, gibt es um 15 Uhr eine Führung.

Dachau

Das Museum der Volksbank Raiffeisenbank in der Augsburger Straße feiert den 200. Geburtstag Friedrich-Wilhelm Raiffeisens. Geöffnet ist von 13 bis 17 Uhr. Das Bankmuseum dokumentiert die Gründungen, die Entwicklungen und Fusionen der gewerblichen Kreditgenossenschaften und der landwirtschaftlichen Raiffeisenbanken in der Dachauer Region. Auf die Besucher warten viele Stationen aus der genossenschaftlichen Bankgeschichte des Landkreises und des Ortes Dachau. Aus den Anfängen des genossenschaftlichen Bankwesens im 19. Jahrhundert über die weitere Entwicklung im 20. und 21. Jahrhundert werden viele interessante geschichtliche Dokumente und Geräte präsentiert.

Alle Häuser des Zweckverbands Dachauer Galerien und Museen sind von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt jeweils einen Euro. Es werden halbstündige Führungen angeboten: 13.30 Uhr im Bezirksmuseum durch die Ausstellung "Alles Theater! Zur Geschichte des Laienschauspiels", 14.30 Uhr in der Gemäldegalerie eine Themenführung zu Adolf Hölzel, 15.30 Uhr in der Neuen Galerie in der Ausstellung "Wo mein Hut hängt, Zuhause zwischen den Kulturen". Auf der Terrasse vor dem Bezirksmuseum findet außerdem von 14 bis 17 Uhr eine Maskenwerkstatt für Kinder und Erwachsene statt. Materialgebühr ein Euro.

Indersdorf

Eine einstündige Führung bringt den Besuchern im Kloster Indersdorf die Bedeutung des Kreuzgangs nahe, Beginn ist um 16 Uhr.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Die Ruckteschell-Villa in der Münchner Straße 84 steht Besuchern an diesem Tag von 13 bis 17 Uhr offen. In den Räumen des renovierten Künstlerhauses gewinnen sie einen Eindruck, wie das Künstlerpaar Ruckteschell dort seit Zwanzigerjahren des 20. Jahrhunderts lebte. Jeweils zur vollen Stunde (13, 14, 15 und 16 Uhr) wird eine halbstündige Führung angeboten. Die Angebote sind kostenlos.

Die KZ-Gedenkstätte Dachau bietet zwischen 13 bis 15 Uhr eine Führung zur neuen Sonderausstellung "Namen statt Nummern" an. Jascha März, wissenschaftlicher Volontär der Gedenkstätte, spricht über die niederländischen politischen Häftlinge im KZ Dachau und steht für Fragen und Informationen zur Verfügung. Treffpunkt ist der Sonderausstellungsraum am Ende der Hauptausstellung.

Der Zeitzeuge Abba Naor berichtet von 15 Uhr an im Seminarraum in der Verwaltung der KZ-Gedenkstätte aus seinem Leben. Abba Naor, 1928 in Kaunas geboren, wurde im Sommer 1944 zuerst in das KZ Stutthof, später in den Dachauer Außenlagerkomplex Kaufering verschleppt. Als Zeitzeuge berichtet er über seine persönliche Erinnerung an die NS-Zeit: "Was ich heute erzähle, wird für mich beim Sprechen immer wieder lebendig." Die Teilnahme ist kostenlos, ohne Anmeldung.

Erdweg, Großberghofen

Das Hutter-Museum ist von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Um 15 Uhr besteht die Möglichkeit an einer Führung teilzunehmen (ohne die Räume 1 und 2). Es gibt Kaffee und Kuchen. Kinder können sich am Spielplatz vergnügen.

Haimhausen

Das Heimatmuseum ist von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Gezeigt wird die Ausstellung "Die Fünfzigerjahre in Haimhausen".

Markt Indersdorf

Im Augustiner Chorherrenmuseum finden bei freiem Eintritt verschiedene Führungen statt. Von 13 bis 14 Uhr durch die ständige Ausstellung. Von 14 bis 15 Uhr durch die Sonderausstellung im ersten Obergeschoss "Vivat Hoch - Die Landwirtschaft". Von 15 bis 16 Uhr durch die Kirche und anschließend von 16 bis 17 Uhr durch den Kreuzgang.

Vierkirchen, Pasenbach

In Pasenbach ist das Schaudepot von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Dort wird das kleine Modell eines Leonhardiwagens präsentiert, das von Adam Weger gebaut wurde. Er wird an diesem Tag anwesend sein und einiges zum Bau erzählen.

Internationaler Museumstag: Die Ruckteschell-Villa in Dachau wird nur zu besonderen Gelegenheiten geöffnet. Führungen beginnen stündlich zwischen 13 und 16 Uhr.

Die Ruckteschell-Villa in Dachau wird nur zu besonderen Gelegenheiten geöffnet. Führungen beginnen stündlich zwischen 13 und 16 Uhr.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Weitere Informationen zu den Museen gibt es im Internet unter www.museen-dachauer-land.de.

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