Die Haimhauser Interessengemeinschaft gegen die "Monstertrasse Nord" (IGM) formiert sich zum Protest: Sie will in den nächsten Monaten die sogenannte Nordtrasse der geplanten Hochspannungstrasse zwischen dem Ortskern Haimhausens und dem Ortsteil Inhausen verhindern und nach einer "menschen- und naturverträglichen Alternative" suchen. Dazu haben sich kürzlich mehr als 60 Bürger getroffen, um die künftige Strategie der Interessengemeinschaft zu diskutieren.
An der höchsten Stelle Haimhausens, zwischen Kramer Kreuz und Inhausen, sollen mehrstöckige Strommasten für eine 380 Kilovolt-Stromtrasse errichtet werden. Die Masten sind mit voraussichtlich etwa 85 Metern Höhe fast so hoch, wie ein Fußballfeld lang ist. In der Breite messen sie 55 Meter. Der ungestörte Blick vom Kramer Kreuz über die Inhauser Kirche auf München und die Alpen würde der Vergangenheit angehören, befürchtet die Interessengemeinschaft. Außerdem würden die Gemeindeentwicklungsplanung massiv eingeschränkt und Grund- und Boden an Wert verlieren, so die IGM. Die alternative Südtrasse dagegen verliefe weitgehend entlang der derzeitigen, viel kleineren Stromtrasse nördlich der Bebauung im Inhauser Moos. Herbert Groß, der mit vier weiteren Initiatoren die IGM im November nach einer Informationsveranstaltung der Planungsfirma "TenneT" ins Leben gerufen hat, sagt: "Wir befürworten die überörtliche Versorgung der Bevölkerung mit regenerativer Energie. Wir wollen allerdings die Monster-Nordtrasse verhindern. Andere Verläufe als die Nord- und Südtrasse dürfen nicht ausgeschlossen werden. Zudem muss die Möglichkeit der unterirdischen Verlegung durch die politisch Verantwortlichen gründlich geprüft werden."
Die IGM wählte neue Sprecher: Herbert Groß, Alfred Necker, Ernst Stübler. Michael Kausch kümmert sich fortan um die Öffentlichkeitsarbeit. Ihnen zur Seite steht ein Kreis von Unterstützern um Arndt Focken, Joachim Goldbach, Rita Lukas, Hermann Schiedel, Peter Schlereth und Alfons Wolff. Die IGM versteht sich als überparteilicher Zusammenschluss engagierter Bürger. Künftig will man sich etwa alle sechs Wochen in öffentlichen großen Veranstaltungen zum aktuellen Stand der Planungen rund um die Stromtrasse austauschen. Die Treffen des Sprecherkreises dazwischen sind öffentlich.