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Initiative:Jugendberufsagentur soll künftig helfen

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Die Wirtschaft im Landkreis floriert, Fachkräfte wie Auszubildende werden von den Unternehmen händeringend gesucht, die Arbeitslosenquote liegt auf einem historisch niedrigen Wert. Auch bleiben jedes Jahr Lehrstellen unbesetzt, noch im August gab es heuer 232 offene Ausbildungsplätze.

Dennoch tun sich manche Jugendliche schwer, den passenden Beruf zu finden. Eine individuelle Unterstützung soll künftig eine Jugendberufsagentur im Landkreis bieten. Hinter diesem Begriff verbirgt sich eine enge, vor allem strategische Zusammenarbeit von Jugendamt, Arbeitsagentur und Job Center. Den Abschluss notwendiger Kooperationsverträge billigte jetzt der Jugendhilfeausschuss des Kreistags einstimmig. Und gab damit den offiziellen Startschuss für diese neue Einrichtung im Landkreis.

Eine Jugendberufsagentur, deren Aufbau seit 2010 von der Bundesagentur für Arbeit, dem Bundesarbeitsministerium, den Kommunalen Spitzenverbänden wie auch Bundesländern unterstützt wird, soll das Rad nicht neu erfinden. Denn schon jetzt laufen im Landkreis verschiedene Aktionen zur beruflichen Integration von Jugendlichen. Unter anderem zählt dazu das Projekt Job-In, das seit vielen Jahren alle Schüler der Mittelschulen bei der Berufswahl und der konkreten Suche nach einer Lehrstelle begleitet. Auch eine Zusammenarbeit der beteiligten Fachstellen gibt es, allerdings fehle bisher ein strukturierendes Konzept, erklärte Jugendamtsleiterin Steffi Weinhold den Kreisräten im Jugendhilfeausschuss. Ziel der neuen Jugendberufsagentur sei es, "dass kein Talent mehr verloren geht", wie Landrat Stefan Löwl (CSU) sagte. Mehr noch als bisher gelte es, "die jungen Leute dort abzuholen, wo sie stehen", sagte Peter Schadl, Leiter des Jobcenter in Dachau. "Damit wir Hartz-IV-Karrieren vermeiden." Der Mehrwert einer Jugendberufsagentur leuchtete den Kreisräten ein, zumal das Vorhaben den Landkreis nichts kostet, da nur Strukturen besser koordiniert werden. Der Abschluss der notwendigen Kooperationsvereinbarung wurde daher einstimmig gebilligt.

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SZ vom 28.09.2018 / pes
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