Infostand in Dachau Ost:Ganoven im Internet

Weißer Ring informiert über Hilfen für Opfer

Auch Betrügereien im Internet haben handfeste Folgen für die Opfer. Darauf macht der Opferschutzverband Weißer Ring am Tag der Kriminalitätsopfer, Donnerstag, 22. März, aufmerksam. Laut einer repräsentativen Untersuchung des Digitalverbandes Bitkom ist bereits fast jeder zweite deutsche Internetnutzer zum Opfer von Internetkriminalität geworden. Die Maschen der Täter, die im Netz ihre Identität verschleiern können, sind vielseitig. Sie infizieren Computer mit Viren, betrügen bei Online-Geschäften, greifen Bankdaten ab oder bedrohen und erpressen ihre Opfer mit Bildern und Videos. Fast die Hälfte aller von Internetkriminalität Betroffenen trägt der Bitkom-Studie zufolge finanziellen Schaden davon. Sie müssen beispielsweise teure Reparaturdienste oder Rechtsberatungen zahlen.

"Nicht vergessen werden dürfen die psychischen Belastungen, unter denen Opfer leiden", sagt Wolfgang Bössenroth, Leiter der Dachauer Außenstelle. "Die Betroffenen sind den Tätern schutzlos ausgeliefert." Häufig würden sie erneut zu Opfern, da Täter kompromittierendes und erpresserisches Material nicht löschten, sondern es stattdessen immer wieder gegen sie verwenden könnten, so Bössenroth. Dazu komme bei vielen Opfern die Scham, auf einen Online-Betrüger hereingefallen zu sein. Auch Resignation spiele eine Rolle. Die Täter könnten sowieso nicht ermittelt werden, glauben viele. Deshalb erstatten sie auch keine Anzeige.

Der Weiße Ring, der Kriminalitätsopfer unterstützt, möchte Betroffene ermutigen, sich Hilfe zu holen - bei Vertrauenspersonen, bei der Polizei oder beim Verein. An einem Stand im Rewe-Center Dachau Ost informiert die Organisation am 22. März von 9.30 bis 17 Uhr über Hilfen. Die Zauberkünstlerin Cornelia Ast wird Besucher mit einer Show unterhalten.

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