Süddeutsche Zeitung

Volksfestzelt:Erneuter Wirtewechsel beim Volksfest Indersdorf

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Franz Widmann gibt den Betrieb des Volksfestzeltes auf, Peter Brandl tritt an seine Stelle. Dieser betreibt auch das Festzelt auf dem Karlsfelder Siedlerfest.

Von Robert Stocker, Markt Indersdorf

Das Indersdorfer Volksfest wird wieder einen neuen Festwirt haben. Im vergangenen betrieb Franz Widmann junior aus Landshut dasFestzelt. Er hatte die Familie Lanzl nach 50 Jahren abgelöst. Nach einem Jahr verabschiedet sich auch der niederbayerische Gastronom wieder aus Indersdorf. Volksfestveranstalter Josef Schuster junior hat jetzt einen im Landkreis bekannten Festwirt ins Boot geholt: Peter Brandl, der seit drei Jahren das Festzelt auf dem Karlsfelder Siedlerfest führt. "Sein Angebot hat mich überzeugt", sagt Schuster.

Brandl hatte sich schon vor einem Jahr beworben, als es um den Wirtewechsel auf dem Indersdorfer Volksfest ging. Damals hatte sich Schuster für den jungen Landshuter Franz Widmann entschieden, dessen Familie unter anderem ein Zelt auf der Landshuter Dult betreibt. Doch nach einem Jahr - für diesen Zeitraum wurde ein Vertrag abgeschlossen - entschieden sich beide Seiten, wieder getrennte Wege zu gehen. Auf Widmann folgt nun Peter Brandl nach. Zu den Gründen, die für den Karlsfelder Festzeltbetrieb sprachen, gehört unter anderem der Zeltaufbau. In Brandls Zelt gibt es wieder mehr Platz, weil auch die Seitenteile wieder bestuhlt werden können. Widmann hatte den Mittelteil des Zelts mit Doppeltischen bestückt. Essensausgabe und Schenke werden wieder in einer Reihe liegen. "Brandls Zelt passt wie die Faust aufs Auge für Indersdorf", ist sich Veranstalter Schuster sicher.

Peter Brandl führt den Festzeltbetrieb in dritter Generation

Auch die guten Kritiken für den Festwirt auf dem Karlsfelder Siedlerfest und dem Canstatter Wasen in Stuttgart haben Schuster überzeugt. Vor drei Jahren stieg Brandl als Festwirt auf dem Karlsfelder Siedlerfest ein; die Besucherzahlen sind seitdem wieder nach oben geklettert. Als großen Vorteil sieht es Schuster auch an, dass Brandl seinen Betrieb mit der Lagerhalle in Karlsfeld hat. "Das erleichtert die Logistik ungemein", sagt Schuster. Wenn kurzfristig etwas besorgt werden müsse, habe der Festwirt nur einen kurzen Weg. Brandl habe eine langjährige Berufserfahrung, dadurch habe er als Veranstalter ein geringeres Risiko. "Und bei der Musikauswahl haben wir den gleichen Nenner." Auf dem Karlsfelder Siedlerfest heizten Mickie Krause und Ois Easy den Besuchern ein.

Der Karlsfelder Festzeltbetrieb von Peter Brandl ist ein Unternehmen mit Tradition. In sechs Jahren wird der Familienbetrieb 100 Jahre alt. Seit 35 Jahren wird er von Peter Brandl in der vierten Generation geführt. Sein Urgroßvater war als Festwirt auf dem ersten Oktoberfest nach dem Krieg aktiv, sein Vater führte in den Siebziger Jahren das Zelt auf dem Siedlerfest. Auf dem Cannstatter Wasen, dem zweitgrößten Volksfest in Deutschland, betreibt Peter Brandl das Fürstenbergzelt mit 5000 Plätzen. In Indersdorf will er die Tradition und die Originalität aufrecht erhalten. Ein Hauptaugenmerk, so Brandl, werde auf der Küche liegen. Veranstalter Schuster hat das Zelt auf dem Karlsfelder Siedlerfest mehrmals besucht - und war von seinem Betrieb angetan.

Auf dem Indersdorfer Volksfest ändert sich 2020 noch etwas: Das Feuerwerk wird es nicht mehr geben. "Bei der Bevölkerung hat es nicht mehr den Stellenwert wie früher", begründet Schuster die Entscheidung. Dabei habe auch der Umweltschutzgedanke eine Rolle gespielt, denn das Feuerwerk verursache Lärm und Müll. Anwohner hätten sich immer wieder beschwert. "Das muss nicht sein", stellt Schuster fest. Einen Teil der Kosten will er künftig spenden, mit dem anderen Teil werden die Musikgruppen finanziert.

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SZ vom 03.01.2020
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