Es ist schon spätabends, als wir, zwei von acht deutschen Jugendlichen mit zehn Gleichaltrigen aus Polen die KZ-Gedenkstätte Auschwitz im Dunkeln betreten. Beleuchtet ist nur das Schild "Arbeit macht frei" am Eingang, dahinter gibt es kein Licht mehr. Die Stille der Nacht sorgt für eine unheimliche Stimmung bei diesem Fotokurs. Wir bauen Stative auf, drehen die Belichtungszeiten unserer Kameras hoch. Nur das Klicken der Auslöser und die Regentropfen auf den Schirmen sind zu hören. Keiner in der Gruppe spricht ein Wort, alle fokussieren sich auf das Fotografieren. Schweigend tappen wir im Dunkeln, während wir uns einem der dunkelsten Kapitel der Menschheit zuwenden.
Schülerreise nach Oświęcim:Wenn der Krieg mit auf Klassenfahrt kommt
Lesezeit: 5 min
Nachts, allein und im strömenden Regen fotografieren Anna Katharina Kudorfer und Zoé Zimmermann die KZ-Gedenkstätte Auschwitz gemeinsam mit anderen Teilnehmenden des Fotokurses "Gesichter der Stadt - Facetten der Erinnerung".
(Foto: Jona Schweiger)Eine Schülergruppe des Gymnasiums Markt Indersdorf ist zur Kursfahrt in der Gedenkstätte Auschwitz im Dachauer Partnerlandkreis Oświęcim - und erlebt, wie der Krieg in der Ukraine bedrückend nahe kommt.
Von Anna Katharina Kudorfer und Zoé Zimmermann, Dachau
SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Gesundheit
»Mental Load ist unsichtbar, kann aber krank machen«
Datenschutz
Staatliche Kontrolle durch die Hintertür
Sabbatical
Auf Weltreise mit Kindern
Altersunterschiede in der Liebesliteratur
Die freieste Liebe
Gesundheit
Mythos Kalorienverbrauch