In der Erdweger Turnhalle:Zuversichtlich und hoch motiviert

In der Erdweger Turnhalle: Die Sitting Bulls (in Blau) bei einem Spiel 2015 in Erdweg.

Die Sitting Bulls (in Blau) bei einem Spiel 2015 in Erdweg.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Die Rollstuhlbasketballer der Sitting Bulls bestreiten am Sonntag das Saisonfinale

Der Sonntag, 11. März, ist ein besonderer Tag für die Sitting Bulls der Selbsthilfegruppe für Menschen mit Handicap, kurz SHG Dachau. Denn für das Rollstuhlbasketball-Team steht in der Schulturnhalle in Erdweg das Saisonfinale der Landesliga Bayern mit zwei Heimspielen an, erst um 10 Uhr gegen den Tabellennachbarn aus Kaufbeuren, danach um 14 Uhr gegen das Team aus Schweinfurt.

Michael Reindl, Vorsitzender der SHG, gibt sich zuversichtlich: "Die Mannschaft hat sich in letzter Zeit gut entwickelt. Das ist auch dem hohen persönlichen Engagement von Sportwart Charly Schiele und Spielertrainerin Julia Pfeiffer zu verdanken." Mit 14:14 Punkten aus den bisherigen Spielen belegen die Sitting Bulls zur Zeit den 5. Tabellenplatz.

Für das Saisonfinale hoffen Reindl und das gesamte Team, dass das Publikum zahlreicher erscheint, als es bisher meistens der Fall ist. Das sei ein Problem, denn häufig kämen nur Angehörige. Er erwarte nicht, dass viele Zuschauer von auswärts kommen, aber Unterstützung aus dem eigenen Landkreis wäre schon schön, sagt der frühere Erdweger Bürgermeister. Die SHG biete extra für die Besucher auch ein gutes Catering.

Die meisten Spieler der Mannschaft kommen aus dem Dachauer Landkreis. Zwei bis drei Spieler stammen auch aus dem Landkreis Aichach, unter anderem Josef Koppold, der dort der Behindertenbeauftragte ist. Neben behinderten Sportlern dürfen auch nicht behinderte Sportler Teil der Mannschaft sein, sogenannte Fußgänger. Die Sitting Bulls haben zwei Fußgänger, Trainerin Julia Pfeiffer und Spieler Sebastian Schröder. Rollstuhlbasketball ist auch eine Disziplin bei den Paralympics - allerdings nicht bei den an diesem Freitag beginnenden Winter-Paralympics. Da gibt es nur Rollstuhl-Curling, eine Art Eisstockschießen.

Die Regeln im Rollstuhl-Basketball, bei dem das deutsche Nationalteam schon diverse Medaillen gewonnen hat, sind an das klassische Basketballspiel angelehnt, jedoch entsprechend an den Rollstuhlgebrauch angepasst. Ein Merkmal dafür ist auch die funktionale Klassifizierung, die dazu dient, einen Ausgleich zwischen den Spielern zu schaffen, der ihrem Behinderungsgrad entspricht. Die Bewertung richtet sich danach, inwieweit die Akteure fähig sind, bestimmte Bewegungen auszuführen. Dabei stellt 1,0 die höchste Behinderungsstufe dar, Spieler ohne Behinderung werden mit 4,5 bewertet.

Beim Thema, wie behindertengerecht der Landkreis gestaltet ist, sieht Reindl noch Verbesserungsbedarf. "Hier sind die Gemeinden gefordert. Man könnte schon noch etwas tun, etwa bei Straßenabsenkungen oder allgemein im Gaststättenbereich." Wobei er aber auch betont, dass sich in den vergangenen Jahren bereits einiges zum Positiven verändert habe.

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