In der Diskussion:Verärgerte Nachbarn

Auch Bergkirchen lehnt den Dachauer Lärmaktionsplan ab

Mit ihrem Lärmaktionsplan macht sich die Stadt Dachau ganz offenbar keine Freunde bei den umliegenden Gemeinden. Nach Hebertshausen formulierte jetzt auch der westliche Nachbar Bergkirchen deutliche Bedenken gegen das Vorhaben der Großen Kreisstadt, das als "Insellösung" klar abgelehnt wird. Die Bergkirchner möchten vielmehr das Thema Lärmschutz in das überregionale Verkehrskonzept einbezogen sehen, das Landkreis und Landratsamt gerade erarbeiten. "Es geht nicht, dass nur einer einen Vorteil hat, während die anderen alle Nachteile schlucken", sagte Bergkirchens Bürgermeister Simon Landmann (CSU). Wie Hebertshausen sieht auch Bergkirchen für die eigene Gemeinde negative Auswirkungen, sollte der städtische Lärmaktionsplan kommen. Gegen die in der Stadt geplanten "ruhigen Gebiete" gibt es keine Bedenken, auch die in der Dachauer Mittermayerstraße vorgesehene Tempo-30-Zone berührt die Nachbarn naturgemäß nicht. Massiver Widerstand regt sich aber gegen das geplante Lkw-Durchfahrtsverbot durch die Kreisstadt, das im Osten für die Freisinger Straße von Hebertshausen her und im Westen für die Brucker Straße von Bergkirchen her gelten soll. Beide Nachbarngemeinden fürchten durch diese Blockade mehr Lkw-Schleichverkehr durch ihre Ortsteile und Dörfer. Auch für Dachau, meinen sie, bringt der Lärmaktionsplan nicht viel: "Das wird nicht funktionieren, auch in der Stadt braucht man Zulieferverkehr", sagten Rathauschef Landmann und sein Hebertshausener Kollege Richard Reischl (CSU). Nachdem sich die Bergkirchner Räte einig waren, dass Einzelmaßnahmen keinen Sinn machten, lehnten sie einstimmig den Dachauer Lärmaktionsplan ab. Der Gemeinderat verweist die Stadt darauf, das Thema ins Verkehrskonzept des Landkreises einzubringen.

© SZ vom 27.05.2017 / pes - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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