Süddeutsche Zeitung

In den Kammerspielen:Die Suche nach einer neuen Verständigung

"Shout out loud" ist der Titel einer immersiven Theaterinstallation von Karen Breece, die im "Blitz Club" auf der Museumsinsel in München zu sehen ist. "Nicht sehen trennt von den Dingen, nicht hören trennt von den Menschen", schreibt Kant. Ist das wirklich so? Müssen wir lauter sein, um gehört zu werden? "Shout out loud" wagt eine Reflexion über das Laut-Sein und Stumm-Werden, über das Hören und Nicht-Hören in einer Gesellschaft, in der Kommunikation alles ist und immer noch am meisten über Lautsprache funktioniert. Gemeinsam mit einem Ensemble von gehörlosen Menschen aus ganz Europa hat Karen Breece eine immersive Theaterinstallation erarbeitet, die nach Möglichkeiten einer neuen Verständigung sucht: hören ohne Lautsprache, verstehen, ohne zu hören.

Die Folie, vor deren Hintergrund diesen Fragen nachgespürt wird, ist ein Ort, der in besonderem Maße für das Laut-Sein steht - der "Blitz Club" auf der Museumsinsel. Dort kann Sound auch körperlich erfahrbar gemacht werden, ein immersiver Raum entstehen, innerhalb dessen sich Hörende und Gehörlose auf gleicher Ebene begegnen. "Shout out loud" schafft einen künstlerischen Begegnungsraum für hörende wie nicht hörende Menschen, in dem gemeinsame Perspektiven des Sich-Wahrnehmens entwickelt werden können. Die Uraufführung der Theaterinstallation findet am Sonntag, 17. November, um 19 Uhr statt. Weitere Vorstellungen sind am Montag 18. November, 19 Uhr, Sonntag, 24. November, 17 Uhr und 20.30 Uhr und Montag, 25. November, 19 Uhr. Karten im Vorverkauf gibt es bei Münchenticket.

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Quelle:
SZ vom 22.10.2019 / SZ
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