Im Fernsehen:Komödie vor Dachauer Kulisse

Papa und die Braut aus Kuba; Film Papa und die Braut aus Kuba (4)

Dreharbeiten in der Wieninger Straße in Dachau. Die temperamentvolle Esperanza (Isabelle Redfern) zieht Blicke auf sich.

(Foto: ARD Degeto/Bernd Schuller (oh))

"Papa und die schöne Braut aus Kuba" läuft heute Abend um 20.15 Uhr im Ersten. In einer tragenden Nebenrolle: die Dachauer Altstadt

Von Benjamin Emonts, Dachau

Esperanza, diese temperamentvolle Kubanerin, sticht sofort ins Auge in der Dachauer Altstadt. Mit Stöckelschuhen, edlem Blumenkleid und goldenen Ohrringen stolziert sie erhaben das Kopfsteinpflaster in der Wieninger Straße hinauf. Als Passant ist man verblüfft: "Was macht diese Frau hier?", fragt man sich. Wenige Meter später dann große Scheinwerfer und Männer mit Kameras. Es macht Klick: Die schöne Esperanza - sie muss Schauspielerin sein.

Die Szene liegt mehr als ein Jahr zurück. An diesem Freitag aber, um 20.15 Uhr, wird sie im Fernsehen erneut zu sehen sein. Die ARD zeigt dann zur Primetime ihren Film "Papa und die Braut aus Kuba", die der preisgekrönte Regisseur Thorsten M. Schmidt ("Arnes Nachlass") inszeniert hat. Von der Grazie Esperanzas abgesehen, ist das besonders Schöne an der Komödie, dass sie größtenteils in Dachau gedreht wurde. Die bayerische Provinz hat sich der Regisseur bewusst ausgesucht für seine Liebesgeschichte, die von Vorurteilen, kulturellen Unterschieden und dem großen Altersunterschied der Liebenden erzählt. Der verwitwete Senior Clemens Filzhofer, gespielt von Walter Kreye, hat als Lebensinhalt nur noch seinen Familienbetrieb, als er zum Siebzigsten von seinen Kindern auf eine Reise nach Kuba geschickt wird. In Havanna lernt er die 30 Jahre jüngere Esperanza (Isabelle Redfern) kennen und verliebt sich unsterblich. Er kehrt völlig verwandelt und Zigarre rauchend zurück - mit Esperanza selbstverständlich.

Brautkleid anprobieren in der Dachauer Altstadt

In der Szene in der Wieninger Straße macht sie, leicht overdressed, ihre erste Erkundungstour durch ihre neue Heimat. Esperanza zieht in der Provinz mit ihrer Extravaganz die Blicke förmlich auf sich. Der hoffnungslos verliebte Clemens geht mit ihr ins Dachauer Rathaus, in dem seine Tochter als Standesbeamtin arbeitet. Er will im Handumdrehen eine Traumhochzeit auf die Beine stellen, die seine Kinder, gespielt von Johann von Bülow und Annika Kuhl, unbedingt verhindern wollen. Sie sehen in der jungen Esperanza eine Erbschleicherin. Letztendlich aber kann es die Tochter nicht verhindern, dass die Papiere für die Hochzeit fertig gemacht werden. In einem Geschäft in der Dachauer Altstadt kommt es zum obligatorischen Brautkleid-Anprobieren, das Esperanza leidenschaftlich über die Bühne bringt. Nicht weit entfernt in einem Friseurladen lässt sich eine langjährige Freundin von Clemens für ihre Rolle als Nebenbuhlerin hübsch machen.

Andere Impressionen von Dachau entstehen aus Bildern von der Kirche St. Jakob und dem Markt auf dem Schrannenvorplatz. Die Szenen im Rathaus wurden in der Aula und im Eingang gedreht. Produzentin Alicia Remirez sagt: "Wir waren bei der Motivsuche total begeistert von dem schwarz-weißen Boden und hellen Möbeln." Ob Esperanza im schönen Dachau bleibt, stellt sich an diesem Freitagabend erst noch heraus. Dem gewohnten Stadtbild würde sie auf jeden Fall Abwechslung verleihen.

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