Süddeutsche Zeitung

IHK warnt vor hohen Abgaben:Geringer Hebesatz, hohe Einnahmen

Firmen im Landkreis Dachau zahlen 76 Millionen Euro Steuern

Mehr als 76 Millionen Euro an Brutto-Gewerbesteuereinnahmen nahmen die Kommunen im Landkreis Dachau laut den Zahlen des Bayerischen Landesamts für Statistik im Jahr 2017 ein. Wie die Auswertung der Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern ergibt, stand die Gewerbesteuer für 31 Prozent der kommunalen Steuereinnahmen.

Peter Fink, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Dachau, appelliert an die Kommunen, vorausschauend mit dieser Einnahmequelle umzugehen. "Die Steuer- und Abgabenlast ist für die Betriebe bereits sehr hoch. Hinzu kommt eine chronisch wachsende Bürokratie. Es ist wichtig, dass die finanzielle Belastung für die Unternehmen nicht noch weiter steigt". Mit 326 Prozent liegt der durchschnittliche Hebesatz im Landkreis Dachau allerdings ohnehin bereits unter dem Wert für Oberbayern, der bei 334 Prozent liegt. Bayernweit beträgt der Durchschnitt 339 Prozent, bundesweit sogar 364 Prozent. Laut Fink hat die Höhe der Gewerbesteuer bei der Standortwahl eines Betriebes großen Einfluss. "Je enger das finanzielle Korsett für die Unternehmen geschnürt ist, desto weniger investieren die Betriebe. Darunter leidet auch die Innovationstätigkeit, was letztendlich zu Lasten den Standort insgesamt geht." Spitzenreiter war 2017 Petershausen mit 360 Prozent. Am niedrigsten war der Hebesatz mit 300 Prozent in Bergkirchen und Sulzemoos. Diese beiden Gemeinden liegen zusammen mit Odelzhausen üblicherweise auf den Spitzenreiterplätzen bei den Gewerbesteuereinnahmen. Zu wenig gemessen an der Einwohnerzahl nehmen Karlsfeld, Dachau und Markt Indersdorf ein.

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SZ vom 09.10.2018 / vgr
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