Süddeutsche Zeitung

Hospiz:So wird man ehrenamtlicher Begleiter

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Wer Menschen in ihrer letzten Lebensphase zur Seite stehen möchte, kann sich ausbilden lassen

Von Anika Blatz

Der Hospizdienst: Mehr als 140 ambulante Hospizdienste mit rund 7000 ehrenamtlichen Hospizhelfern gibt es in Bayern. Ziel ist es, Schwerkranke und Sterbende zu Hause oder im Altenheim, das heißt in ihrer vertrauten Umgebung, zu unterstützen und zu begleiten.

Der Hospizgedanke: Hospizarbeit als Dienst am Leben. Menschen, bei denen eine Heilung nicht mehr möglich ist, sollen so versorgt werden, dass ihre Lebensqualität bestmöglich erhalten bleibt. Die moderne Hospizbewegung nahm 1967 ihren Anfang, als die Krankenschwester, Ärztin und Sozialarbeiterin Cicely Saunders in London das erste Hospiz eröffnete.

Die Begleitung: Die Hospizhelfer begleiten immer nur eine Person. Pro Jahr sind das ungefähr drei bis vier Menschen. Für das Ehrenamt werden als Richtwert vier Stunden pro Woche angesetzt. Die Zeiten können flexibel gestaltet werden.

Die Helfer vor Ort: Ungefähr 45 Männer und Frauen engagieren sich derzeit ehrenamtlich beim Elisabeth-Hospizverein in Dachau. Sucht jemand nach Hilfe, bekommen die Helfer, die gerade niemand anderen begleiten, eine kurze biografische Beschreibung des Hilfesuchenden. Daraufhin wird entschieden, wer von den Ehrenamtlichen die Begleitung übernimmt.

Die Ausbildung zum Hospizbegleiter: In einem Grundseminar bekommt man an sieben Abenden die wichtigsten Informationen vermittelt. Darauf aufbauend gibt es ein Vorbereitungsseminar. Dieses wird innerhalb eines dreiviertel Jahres absolviert und beinhaltet acht Seminartage und fünf Vortragsabende. Zusätzlich machen die Hospizanwärter ein Praktikum im Besuchsdienst. Die Ausbildung zum Hospizbegleiter gilt als aufwendigste Schulung, die es bei Ehrenämtern gibt.

Die Kontaktaufnahme: Jeder, der die Begleitung eines Hospizhelfers braucht oder wünscht, kann sich beim Verein melden. In der Praxis nehmen oft die Alten- und Pflegeheime Kontakt auf, wenn sie merken, dass eine Begleitung sinnvoll sein könnte. Aber auch Angehörige kontaktieren den Verein häufig.

Die Adressen: Anschriften von Hospizvereinen oder Hospizen sind zu finden unter www.bayerische-stiftung-hospiz.de. Auch der Elisabeth-Hospizverein in Dachau hat eine Internet-Website: www.hospizvereindachau.de.

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Quelle:
SZ vom 21.12.2019
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