Heimische Tiere:Der Monat des Blaukehlchens

Heimische Tiere: Die Männchen sind an der blauen Kehle gut zu erkennen, die Weibchen haben ein eher unscheinbares Gefieder.

Die Männchen sind an der blauen Kehle gut zu erkennen, die Weibchen haben ein eher unscheinbares Gefieder.

(Foto: oh)

Der scheue Vogel ist im Ampertal heimisch

Von Jacqueline Lang, Dachau/Fürstenfeldbruck

Das Blaukehlchen ist der Ampertaler des Monats. Der "Ureinwohner" ist wenig bekannt. Die meisten kennen wohl eher das verwandte Rotkehlchen. Und genau das ist wohl der Grund warum die Gebietsbetreuer diesen farbenfrohen Singvogel ausgewählt haben. Es ist allerdings nicht ganz leicht, den scheuen Vogel zu erspähen. Gelingt es doch, fällt zumindest bei den Männchen die Bestimmung nicht schwer.

Wie der Name schon vermuten lässt, zeichnen sie sich zur Brutzeit durch eine metallisch blau schimmernde Kehle aus. Die Weibchen sind hingegen deutlich unauffälliger und zeigen sich nur gelegentlich in Blau. Wesentlich leichter ist es hingegen, den etwas rauen, aber trotzdem sehr melodischen Gesang zu hören. Dabei zeigen die Männchen ein großes Talent für Imitationen anderer Vogelstimmen oder auch von Umgebungsgeräuschen.

Im Gegensatz zu seinem bekannteren rotkehligen Vetter hat das Blaukehlchen sehr spezielle Anforderungen an seinen Lebensraum: Eine Kombination aus offenen, feuchten oder nassen Bereichen und guter Deckung bevorzugt er, deshalb findet man ihn oftmals in Gewässernähe. So sind typische Brutplätze an der Amper vor allem Gräben und Altwasser mit verschilften Bereichen und einzelnen Weidengebüschen. Dort legt das Weibchen in guter Deckung am Boden oder in Bodennähe das Nest an, die offenen Flächen in der Umgebung nutzen die Vögel für die Insektensuche.

Durch die landschaftlichen Veränderungen entlang der Amper findet das Blaukehlchen heute nur noch sehr punktuell geeignete Brutplätze. Mit der "Amperkorrektion" im vergangenen Jahrhundert ist die Auenlandschaft nicht mehr so dynamisch. Es entstehen kaum mehr neue Brutplätze und die jetzigen sind durch starke Verbuschung bedroht. Zudem leidet das Blaukehlchen sehr unter dem massiven Rückgang der Insekten. Für den Erhalt des Vogels im Landkreis Dachau muss man auf seinen Lebensraum achten.

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