Vor acht Jahren schrieb Georg Roth aus Hebertshausen eine E-Mail an den Münchner Flughafen. Da war er gerade auf der Suche nach einem Nebenjob. Die Antwort kam prompt: "Sie können sofort kommen." Seitdem ist der 31-Jährige einer von etwa 600 Leuten, die im Winter das Gelände des Flughafens freihalten.
Roth ist für die Bodenflächenenteisung des Vorfelds am Terminal1 zuständig, wo die Flugzeuge parken. Nachdem das Räumfahrzeug den Schnee entfernt hat, rückt er mit seinem LKW an. Flüssiges Enteisungsmittel kommt auf das Vorfeld und die Start- und Landebahnen, Salz würde die Triebwerke der Flugzeuge angreifen.
Fünf Fahrer sind für einen Bereich zuständig. Wer Bereitschaft hat, wird bei Bedarf verständigt. "Am Montag kam der Anruf um 23 Uhr, Mitternacht ging es los", sagt Roth. In dieser Nacht sei besonders viel los gewesen, da der Frankfurter Flughafen am frühen Dienstagmorgen zusperren musste.
"Der Schneefall war so stark, dass die Leute die Landebahnen nicht mehr frei bekommen haben." Viele Langstreckenflüge wurden nach München umgeleitet. Eine lange Nacht für Georg Roth.
Am Flughafen arbeitet Roth nur nebenbei. Direkt nach seiner Ausbildung im Bereich Gartenbau fing der 31-Jährige im Betrieb der Eltern an, der Gärtnerei Roth in Hebertshausen. Das ist nun 13 Jahre her.
Vor zwei Jahren hat er die Gärtnerei seiner Eltern übernommen. Das Familienunternehmen gibt es bereits seit 63 Jahren, jetzt führt Georg Roth die Tradition fort. Er ist in Hebertshausen aufgewachsen und lebt auch heute noch dort mit seiner Familie. Wenn ein Anruf vom Flughafen kommt, macht er sich wieder auf den Weg. In Hochzeiten sorgt er mit 150 Kollegen für freie Bahnen. Bisher ist in diesem Winter am Münchener Flughafen alles glatt gelaufen.