Hebertshausen:Sozialausschuss stimmt Juz-Plänen zu

Hebertshausen: Weiß, wie ein optimales Jugendzentrum aussieht: Albert Schröttle vom Zweckverband Jugend.

Weiß, wie ein optimales Jugendzentrum aussieht: Albert Schröttle vom Zweckverband Jugend.

(Foto: Toni Heigl)

Das neue Hebertshausener Jugendzentrum soll zweckmäßig, flexibel und zukunftsfähig sein.

Von Petra Schafflik, Hebertshausen

Ehemalige Ladengeschäfte, Gemeindehäuser oder Betriebsräume: Oft sind Jugendzentren (JUZ) im Landkreis in älteren Gebäuden untergebracht, die umgebaut und dann den jungen Leuten überlassen wurden. Auch in Hebertshausen ist das nicht anders. Dort startete die gemeindliche Jugendarbeit 2012 im alten Feuerwehrhaus. Jetzt aber, wo dieses JUZ bereits wieder einem geplanten Kinderhaus weichen muss, baut die Gemeinde auch für die Jugend erstmals neu. Kein Luxusgebäude, aber ein freundlicher, zweckmäßiger Bau soll beim Sportgelände der Spielvereinigung Hebertshausen entstehen, so das Ziel. Erste Pläne, die Architekt Daniel Simon im Sozialausschuss der Gemeinde präsentierte, wurden intensiv diskutiert und stießen auf breite Zustimmung. Sobald geklärt ist, welche finanziellen Zuschüsse abrufbar sind, wird der Gemeinderat den offiziellen Startschuss geben. Baubeginn soll noch im Herbst sein.

Wie schaut ein optimales Jugendzentrum aus? Eines, das den vielfältigen Interessen der Jugend gerecht wird, sich auch künftig flexibel an wandelnde Bedürfnisse anpasst und dabei das Budget der Gemeinde nicht sprengt? Antworten entwickeln Bürgermeister Richard Reischl (CSU), Gemeinderäte und Architekt gerade gemeinsam mit Albert Schröttle vom Zweckverband Jugend, der in Hebertshausen die Jugendarbeit koordiniert und als Experte das Bauvorhaben begleitet.

Billard, Kicker und Sofas

Die jetzt vorgestellten Planungen sehen einen Flachbau vor, der neben Funktionsräumen wie WC, Lager oder Technikbereich links und rechts vom Eingang zwei identische, großzügige Bereiche vorsieht. Platz finden soll dort einerseits eine klassische JUZ-Nutzung mit Billard, Kicker und Sofas im "Haupt-Kommunikationsraum", wie Sozialpädagoge Schröttle erklärte. Auf der gegenüberliegenden Seite findet sich ein ebenso großer Raum, der an die Jugend im Ort für Partys vermietet werden soll. Auch Musikveranstaltungen können dort stattfinden oder junge Leute sich einfach treffen, die nebenan die ebenfalls neu geplanten Jugendfreizeitflächen sportlich nutzen wollen.

"Diese Trennung ist wahnsinnig wichtig, wenn man neben dem klassischen JUZ mit festen Öffnungszeiten und Betreuung auch noch andere Nutzungen haben möchte", betonte Schröttle. Nicht zuletzt werde das Jugendzentrum dadurch für viel mehr junge Leute mit den unterschiedlichsten Interessen attraktiv. Ein zentral geplantes Büro bietet Übersicht und Transparenz, erleichtert den Pädagogen die Arbeit. Kein unwichtiger Punkt, sagte Schröttle. Denn im heftig umkämpften Arbeitsmarkt der Sozialpädagogen entscheide ein attraktiver Arbeitsplatz auch darüber, ob Jugendpfleger in Hebertshausen länger bleiben und so die wichtige Kontinuität in der Jugendarbeit gewährleistet werden kann.

Auch bei den Gemeinderäten fand der Plan weitgehend Zustimmung. Nur die derzeit mit 550 000 Euro geschätzten Kosten für den Neubau weckten Widerspruch von Michael Böswirth. Der CSU-Gemeinderat plädierte dafür, kleiner zu bauen, auf den zweiten Raum zu verzichten. "60 Quadratmeter für Partys, das ist zu viel des Guten." Doch Albert Schröttle warnte, dass für staatliche Zuschüsse Mindestanforderungen gelten. Das Hebertshausener Jugendzentrum sei "an der unteren Grenze". Kleiner bauen hieße auch, auf Zuschüsse zu verzichten.

"Wenn wir schon bauen, dann g'scheit."

Auch einige Ratskollegen widersprachen dem jungen Kommunalpolitiker Böswirth deutlich. Elke Fiedel (CSU) als Jugendreferentin des Gemeinderats plädierte dafür, mit Blick nach vorne lieber großzügiger zu planen und so Potenzial für die Zukunft bereit zu halten. Das neue JUZ soll für mehr Jugendliche als bisher attraktiv sein, "dafür ist der Partyraum extrem wichtig", erklärte Heinrich Schönwetter (SPD). "Wenn wir schon bauen, dann g'scheit", meinte auch Eva-Maria Kutscherauer-Schall (FW). Noch offen ist, ob der Neubau in Holzständer-Bauweise oder als massives Ziegelgebäude entstehen soll. Auch das ist eine Kostenfrage, denn der robuste, optisch schönere und ökologisch sinnvollere Holzbau kostet etwa 20 000 Euro mehr als ein Ziegelgebäude.

Entscheiden wird dies der Gemeinderat im späten Frühjahr, sobald auch die Zuschuss-Optionen geprüft sind. Wenn alles klappt, kann die Jugend im Sommer 2017 ins neue JUZ einziehen.

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