Hebertshausen:Schicksale, die berühren

Sommerfest des Helferkreises Asyl zieht viele Besucher an

"Ich hätte nicht gedacht, dass die Leute das alles lesen würden", sagte Peter Barth beeindruckt. Der Ansprechpartner des Helferkreis Asyl Hebertshausen deutete auf sechs Pinnwände, an denen Fotos und Biografien einiger der mehr als 60 Flüchtlinge aufgehängt waren, die der Helferkreis Asyl Hebertshausen in der Unterkunft in Deutenhofen betreut. Sie zogen beim Sommerfest und "Infotag Asyl" erstaunlich viele Besucher an.

Das Fest konnte dank Unterstützung der Gemeinde sowie der Feuerwehr Hebertshausen in Halle und Hof der Feuerwehr stattfinden. Ganz in Ruhe standen dort viele der Gäste minutenlang vor den aufgehängten Seiten und lasen sich die Schicksale von Alioune Sall aus dem Senegal, Esam Alkyhat aus Syrien oder Mohamed Gallow, der eigentlich Jallow heißt, aus Sierra Leone durch. Damit war ein wesentliches Ziel schon erreicht, das der Helferkreis mit seinem Sommerfest 2016 erreichen wollte: informieren und in gemütlicher, festlicher Atmosphäre mögliche Berührungsängste nehmen. Das würdigten sogar Landrat Stefan Löwl und die Dachauer SPD-Kreisrätin Marianne Klaffki mit einem Besuch. Auch viele der Flüchtlinge waren selbst vor Ort, so dass die Besucher mit ihnen reden konnten. "Welchen Weg hast Du genommen?" oder "Hast Du es Dir hier so vorgestellt oder einfacher?", lauteten zum Beispiel einige dieser Fragen.

Neben dem Helferkreis selbst präsentierte sich an diesem Tag auch "ThinkTwice", eine gemeinnützige GmbH zur Flüchtlingsintegration, gegründet von den Helferkreismitgliedern Joe und Silke Dütz. Sie planen, in Hebertshausen eine Fahrradwerkstatt für gebrauchte Räder und ein Integrationscafé auf die Beine zu stellen, wo letztlich auch Flüchtlinge mitarbeiten können. Erste Ansätze dazu gibt es bereits - allerdings fehlen für die Umsetzung des Projekts momentan noch geeignete Räumlichkeiten. Diese zu finden, ist ein großes Anliegen des Helferkreises. Ebenso wie seine Suche nach weiteren Unterstützern: Arbeitgeber für Flüchtlinge werden ebenso dringend herbeigewünscht wie weitere Helfer im Helferkreis. Ansprechpartner ist Peter Barth, E-Mail: pe_barth@t-online.de; Telefon 08131 / 33 48 77.

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