Haushalt:Karlsfeld spart nur bei der Bildung nicht

Lesezeit: 1 min

Der Ausbau der Kinderbetreuung, vor allem aber der Neubau der Grundschule an der Krenmoosstraße zwingt die Gemeinde Karlsfeld, in den kommenden zwei Jahren zusätzliche Schulden in Höhe von fast 20 Millionen Euro aufzunehmen. Im kommenden Jahr braucht die Kommune voraussichtlich Kredite in Höhe von 7,9 Millionen Euro, 2019 werden es sogar fast 11,6 Millionen Euro sein. Erst im Jahr 2020 rechnet Kämmerer Alfred Giesinger wieder mit einer leichten Entspannung der Finanzlage; dann könnte, wenn alles gut geht, sogar wieder eine Million Euro den Rücklagen zugeführt werden. Giesinger kalkuliert immer sehr konservativ: Wenn es im Haushalt Überraschungen gibt, sind es daher meist eher erfreuliche.

Um einen ausgeglichenen Haushalt aufzustellen, hat die Gemeinde allerdings einen harten Sparkurs eingeschlagen. Was nicht dringend erforderlich war, wurde geschoben, gekürzt oder gestrichen. Allein der Bildungsbereich bleibt vom Rotstift verschont. Das gilt nicht nur für Kitas und Schulen, auch in der Erwachsenenbildung herrscht Kontinuität. Die Volkshochschule Karlsfeld (VHS) kann 2017 mit einem Budget von knapp 320 000 Euro rechnen. "Es ist klar, dass das keine Gewinngemeinschaft ist", sagte Bürgermeister Stefan Kolbe (CSU) bei der Verabschiedung des Wirtschaftsplans für die VHS. "Sonst müssten Sie die Kurspreise verdoppeln."

Im vergangenen Jahr bot die VHS Karlsfeld 429 Kurse an, 3445 Teilnehmer machten davon Gebrauch, wie Volkshochschulleiterin Daniela Niedermeier erläuterte. Das Spektrum ist 2016 noch breiter geworden. In Kooperation mit der VHS Starnberg wurde erstmals auch eine Rundreise durch Marokko angeboten, es hat sich ein VHS-Chor gegründet, der bereits ein Weihnachtskonzert gegeben hat. Großer Beliebtheit erfreuten sich kulinarische Lesungen und ein Whiskey-Seminar. Nach wie vor bildeten aber Kurse zu den Bereichen Gesundheit (203 Kurse) und Sprachen (114 Kurse) die Hauptsäulen des Programms. "Wir können schon stolz sein auf unsere Erwachsenenbildung", sagte Ursula Weber (CSU).

Neben Lob gab es aber auch kritische Fragen. Beate Full (SPD) und Adrian Heim (Bündnis) wunderten sich über Schwankungen bei den Ausgaben für Honorare, die Daniela Niedermeier aber leicht erklären konnte: Die Referenten verlangen unterschiedliche Preise, und wenn die Teilnehmergruppen kleiner ausfallen, muss die VHS mehr draufzahlen.

© SZ vom 22.03.2017 / gsl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: