Hallenbad:Kassendeckel zu

Hallenbad: Nicht untergehen will die Stadt beim Neubau ihres Hallenbades: Sie hat deshalb die Kosten gedeckelt.

Nicht untergehen will die Stadt beim Neubau ihres Hallenbades: Sie hat deshalb die Kosten gedeckelt.

(Foto: Nils P. Jørgensen)

Der Bau eines neuen Hallenbades darf nach Beschluss des Werkausschusses maximal 11,7 Millionen Euro kosten. Jetzt sollen die Bürger per Umfrage ihre Ideen und Wünsche äußern.

Von Petra Schafflik, Dachau

Die Planungen für den Neubau des Hallenbads sollen nun starten. Als wichtige Grundlage für das Projekt hat der Werkausschuss des Stadtrats am Dienstag ein Maximalbudget festgelegt. "Ziel ist, dass die Kosten nicht aus dem Ruder laufen und wir rechtzeitig gegensteuern können", erklärte Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD). Das neue Bad wird von den Stadtwerken errichtet, die eine Investitionssumme von 11,7 Millionen Euro für Hallenbad und Sauna schultern können. Mehr geht nicht, ohne den Etat der Stadtwerke zu überlasten. Neben diesem Kostendeckel haben die Stadträte auch definiert, wie die Dachauer Ideen und Wünsche in die Planungen einbringen können. Per Umfrage werden die Bürger mitentscheiden, welche zusätzlichen Attraktionen das neue Schwimmbad bieten soll.

Am Kernkonzept für den Neubau, der neben der bestehenden alten Schwimmhalle entstehen soll, ändert sich nichts: Das Bad soll vorrangig alle Anforderungen für den Schwimmunterricht der Schulen erfüllen. Denn für diese Nutzung erhalten die Stadtwerke bedeutende staatliche Zuschüsse für das Projekt. Aber auch für die badebegeisterten Dachauer soll das neue Bad attraktiv sein. Schließlich besuchen schon das alte Schwimmbad trotz seiner vielen Mängel jedes Jahr 70 000 Badegäste, darunter Sportschwimmer, Familien und aktive Senioren. Dazu sollen die Interessen der Vereine, allen voran des Schwimmvereins, in die Planung miteinfließen. Um allen gerecht zu werden, wird das Bad über acht Schwimmbahnen verfügen, einige kleinere Attraktionen bieten und eine Sauna haben. Als Budget für das Bad wurde eine Maximalsumme von 8,7 Millionen Euro fixiert, die Sauna darf höchsten drei Millionen Euro kosten. Der Projektsteuerer, den der Stadtrat zum Jahreswechsel mit dem Vorhaben beauftragt hat, soll das Budget streng im Auge behalten und bei absehbaren Kostensteigerungen frühzeitig gegensteuern, so die Vorgabe.

Der Kostenrahmen steht fest, doch bevor sich die Planer an die Arbeit machen, sollen auch die Bürger mitreden. Vorschläge aus der Bevölkerung seien bereits eingegangen, sagt der OB. Bei den Dachauern "besteht großes Interesse an dem Projekt". Diese Kreativität soll nun in eine strukturierte Bürgerbeteiligung einfließen. Per Umfrage dürfen die Bürger mitentscheiden, welche zusätzlichen Angebote neben dem Schwimmbecken das neue Hallenbad haben soll. Das Budget für Attraktionen wie Rutsche, Gegenstromanlage, Erlebnisbecken, Whirlpool oder Freibecken beträgt 850 000 Euro, zwei bis drei Angebote lassen sich damit wohl realisieren. Damit die Bürger ihre Wünsche einschätzen können, werden in der Umfrage auch Kosten genannt und die Auswirkungen auf die künftigen Eintrittspreise erläutert. Mit dem Vorschlag der Stadtwerke, die Dachauer nur online abstimmen zu lassen, waren die Stadträte aber nicht einverstanden. Auch die ältere Generation, die möglicherweise nicht im Internet unterwegs ist, soll sich nach dem Willen aller Fraktionen auf einfache Weise beteiligen können. Die Umfrage wird daher im Bürgermagazin abgedruckt und im Hallenbad aufgelegt. Der Wunsch von Bäderreferentin Ingrid Sedlbauer (ÜB) nach einer Infoveranstaltung wird nicht umgesetzt. Derzeit gebe es nichts Konkretes zu präsentieren, erläuterte der kaufmännische Geschäftsführer der Stadtwerke, Robert Haimerl. Erst auf Grundlage der Bürgerumfrage, so Haimerl, werde die Planung starten.

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