Haimhausen:Kompletter Kahlschlag

Alleestraße

Die Alleestraße in Haimhausen wird von der Schlosseinfahrt bis zum Kreisel am Kramer Kreuz ausgebaut.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Sanierung und Ausbau der Alleestraße sind durchgeplant. Alte Bäume fallen, neue werden gepflanzt

Von Rudi Kanamüller

Lange hat es gedauert, aber 2017 soll es nun endgültig passieren: der Komplettausbau und die Generalsanierung der Haimhausener Lindenallee mit beidseitigen Geh- und Radwegen von der Schlosseinfahrt bis zum Kreisel am Kramer Kreuz. Diesem Ausbau werden dann auch sämtliche Lindenbäume entlang der Alleestraße zum Opfer fallen. Etliche der alten Bäume gelten als umsturzgefährdet. Deren Baumkronen wurden deshalb nach Begutachtung bereits vor geraumer kräftig gestutzt.

Die Lindenallee, die aus dem 18. Jahrhundert stammt, bietet schon lange kein einheitliches Bild mehr. Denn im Laufe der Jahre wurde immer wieder mal ausgeholzt und neue Bäume angepflanzt. Heute ist die Alleestraße neben der Hauptstraße eine der am meisten befahrenen Straßen Haimhausens. Obwohl dort demnächst der Komplettkahlschlag stattfindet, wird es in der Gemeinde keine wütenden Proteste geben. Aus einem guten Grund: 82 Prozent der Haimhausener Bürger haben sich im Jahr 2009 bei einem Bürgerbegehren für die Sanierung und einheitliche Gestaltung der Allee ausgesprochen. Mit an Bord waren alle maßgeblichen Gruppierungen: Parteien und Bund Naturschutz. Zum Beispiel sagte seinerzeit Ingrid Weizmann von der SPD: "Die Allee wurde zu einer Zeit errichtet, als Droschken die Straße befuhren, sie erfüllt die heutigen Anforderungen nicht mehr. Der viel befahrene Ortseingang benötigt mehr Platz als vor 300 Jahren, und die willkürliche Nachpflanzung verschieden alter Bäume ist auch keine Zierde."

Seit Ende 2014 liegt für die Maßnahme, nach Abschluss des Planfeststellungsverfahrens nun Baurecht vor. Zwischenzeitlich haben die Haimhausener allerdings einen herben Dämpfer verdauen müssen. Die Maßnahme wurde aus dem Ausbauplan für Staatsstraßen geworfen. Inzwischen allerdings liegt eine Zusicherung des Innenministeriums vor, wonach die Finanzierung des Projekts dennoch gesichert ist. Der Gemeinde Haimhausen selbst sind in dieser Angelegenheit die Hände gebunden, wie Bürgermeister Peter Felbermeier im Gespräch mit der SZ sagte. "Wir sind nicht Herr des Verfahrens, das ist das Staatliche Bauamt, beziehungsweise der Freistaat."

Im Zuge des Ausbaus soll der Straßenverlauf um einige Meter Richtung Nordosten verlegt werden, sodass beidseitig ein Gehweg angelegt werden kann. Nach Abschluss des Ausbaus sollen neue, gleichaltrige Bäume bis zum Ortsausgang am Kramer| Kreuz gepflanzt werden. Damit würde die Allee auf die doppelte Länge ausgedehnt. Ein Sprecher des Staatlichen Bauamts bestätigte, dass der Ausbau, wie beabsichtigt, im kommenden Jahr vonstatten gehen werde. Der dazu notwendige Grunderwerb sei abgeschlossen. Außerdem seien die Grundstücke, die dafür benötigt wurden, ohnehin "nicht allzu groß gewesen".

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: