Haimhausen:Rettung in letzter Sekunde

Haimhausen: Haimhausen Bürgermeister Peter Felbermeier hat eine sehr anstrengende Woche hinter sich, er hat auf die Schnelle mit vielen Helfern einen Festzeltbetrieb neu organisiert.

Haimhausen Bürgermeister Peter Felbermeier hat eine sehr anstrengende Woche hinter sich, er hat auf die Schnelle mit vielen Helfern einen Festzeltbetrieb neu organisiert.

(Foto: Toni Heigl)

Der Festwirt für die 1250-Jahr-Feier springt kurzfristig ab. Die Gemeinde handelt sofort.

Wenn Haimhausens Bürgermeister Peter Felbermeier am Mittwoch um 17 Uhr das erste Fass im Festzelt anzapft, wird die Erleichterung darüber, dass der erste Höhepunkt der 1250-Jahr-Feier überhaupt stattfindet, allenthalben zu spüren sein. Denn genau vor einer Woche hat Festwirt Jochen Mörz abgesagt, wegen Personalmangels. Den Grund kann Peter Felbermeier noch nachvollziehen. "Aber was nicht geht, ist, dass das so kurzfristig passiert. Da hätte man vor drei Wochen schon mal was andeuten können, dann wären wir nicht so dagestanden."

Als er die Hiobsbotschaft erfahren hatte, brauchte der Bürgermeister eine Schrecksekunde, dann hängte er sich ans Telefon. "Letztendlich war die Frage, sagt man ab oder macht man einen Teil und was schaffen wir", beschreibt Felbermeier die Lage. Aufgeben war keine Option, und so versuchten Bürgermeister und Verwaltung, zu retten, was zu retten war. "Wir hatten ein All-inclusive-Paket gebucht, das mussten wir jetzt erst einmal aufdröseln."

"Wenn es eng wird, zeigt sich der Charakter"

Über soziale Medien, E-Mail-Verteiler und Mund-zu-Mund-Propaganda wurde mobilisiert, mit überwältigender Resonanz. Als Brauerei gewann man Hacker, dazu fand man einen Zeltbetreiber aus Ingolstadt, dessen Zeltmeister vergangenes Wochenende schon den Aufbau anleiteten, gestemmt von Freiwilligen aus dem Ort. Es fand sich ein Securitydienst, wurden Strom- und Kanalanschlüsse gelegt und Bedienungen rekrutiert. Auch die Bewohner der Flüchtlingsunterkunft packten mit an. Peter Prandl, Haimhauser und Mitglied der Showband Manyana, sei eine Riesenhilfe gewesen, so Felbermeier. Dazu legten sich Kulturreferent Sepp Heigl und Gemeinderat Toni Bredl ins Zeug, ebenso wie Elfriede Heinzinger, Anja Flory und Theresia Kugler aus der Verwaltung.

Felbermeier ist gerührt, wenn er die vielen Rückmeldungen aus dem Ort beschriebt: "Wir sind in Haimhausen nicht immer einer Meinung, aber wenn es eng wird, zeigt sich der Charakter." Jedenfalls kann er einen Tag vor dem Start melden: "Das Fest wird genau so stattfinden, wie es im Programm steht." Und er fügt hinzu: "Es ist unglaublich, was wir geschafft haben. Aber die große Bereitwilligkeit der Leute hat uns motiviert, das jetzt durchzuziehen. Und ich bin überzeugt, das wird sich auch bei der Besucherzahl niederschlagen."

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