Großer Erfolg:8500 Besucher bei Theatertagen

Organisator Frank Striegler zieht eine positive Bilanz

Von jana rick, Dachau

Die Theatertage waren auch dieses Jahr wieder ein großer Erfolg für Groß und Klein, das zeigen die Zahlen: 8500 Besucher kamen zu den insgesamt 53 Aufführungen ins Ludwig-Thoma-Haus, etwa 1500 mehr als im vergangenen Jahr, 1100 Kindergarten- und 200 Hortkinder waren im Publikum. Die Schulklassen kamen aus dem ganzen Landkreis, aus Altomünster, Vierkirchen und Petershausen zum Beispiel. Man könne sie schon fast als Stammpublikum bezeichnen, die Theatertage würden wohl schon zum "Jahresprogramm" vieler Schulen gehören, erklärt Impresario Striegler.

Das Festival zieht aber auch immer mehr Theaterbegeisterte von weiter her an: Der Verein Leierkasten verkaufte auch Karten nach München, Augsburg, Ingolstadt und sogar nach Wien. Das ist aber kein Wunder, denn auch dieses Jahr bot das Programm eine große Vielfalt an Schauspielkunst, traditionellen Märchen und Musik-Highlights, von der Walfängerjagd auf Moby Dick bis hin zur bösen Hexe von Hänsel und Gretel. "Ich habe wenig Kritik gehört. Im Gegenteil - die meisten waren begeistert", sagt Striegler. Die zwei Festivalwochen verliefen reibungslos, keine Aufführung musste verschoben werden und es kam auch zu keinen Ausfällen.

Fragt man Striegler nach seinem persönlichen Favoriten, sagt er lachend, "Oh, das ist schwer." Aber ein Stück hat er dann doch in besonders guter Erinnerung. "Zwei Löcher im Eis oder: Die Rückkehr der Tiere" vom Theater Couturier & Ulrike Monecke, die das alte Inuit-Märchen mit Geräuschen von Muscheln und Maultrommeln erzählen. "Mich hat diese Geschichte sehr berührt, denn es geht um unsere Umwelt. Viel aktueller kann ein Thema nicht sein. Und auch wenn die Aufführung sprachlich und inhaltlich für die Kinder anspruchsvoll war, waren sie alle aufmerksam und sichtbar beeindruckt. Das fand ich einfach faszinierend." Der ehemalige Erzieher weiß aus Erfahrung, wie schwierig es ist, eine aufgeweckte, lärmende Gruppe von Kindern zur Ruhe zu bringen. "Wenn die Schüler in den Saal reinkommen, denke ich mir oft: Wie soll das funktionieren?" Aber meistens ist es dann dank der Leistung der Schauspieler doch bald "mucksmäuschenstill". Und die Stille bezeugt, dass Striegler sein Ziel erreicht hat: "Wir möchten zeigen, was es alles in der Welt des Theaters zu sehen gibt. Dass es nicht immer das Gleiche ist." Dass Theater vielfältig ist, das wurde dem Publikum spätestens bei "Rotkäppchen" klar, als die "United Puppets" mit Glühbirnen das Puppentheater quasi neu erfanden.

Die Theatertage sind kaum zu Ende, da plant Striegler schon längst die nächsten. Doch leicht wird es nicht: "Das Ludwig-Thoma-Haus wird im Oktober renoviert und dann werde ich nicht alle unterkriegen. Ich hoffe, ich muss nicht zu viele Schulklassen enttäuschen." Stattfinden werden die 19. Theatertage aber trotzdem, so viel steht fest. Und die Liste an geplanten Stücken ist lang: Während in einem Stück das Thema Flucht behandelt wird, bringt ein anderes die Dichtkunst auf die Bühne. Frank Striegler plant, dann auch die bairische Sprache auf der Bühne einzusetzen. "Wir müssten inzwischen drei Wochen Theatertage machen", sagt Striegler. Die Theater-Fans hätten sicherlich nichts dagegen einzuwenden.

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