Große Investitionen in die Zukunft:Odelzhausen wächst

Die Gemeinde reagiert auf den steten Zuzug mit Plänen für mehr Wohnraum, mehr Kitaplätze und einer Verkehrsentlastung

Von Renate Zauscher, Odelzhausen

Die Gemeinde Odelzhausen hat sich viel vorgenommen für die kommenden Jahre. Zu den geplanten Projekten gehört der Schulneubau, zu dem die Kommune mehr als elf Millionen Euro beisteuern muss, außerdem die Erschließung eines großen Neubaugebiets in Höfa, der Bau eines weiteren Kinderhauses oder die Schaffung eines "Mehrgenerationengeländes" an der Glonn mit Freizeitmöglichkeiten für Bürger jeden Alters. Vor allem aber will die Gemeinde den Bau einer Umgehungsstraße vorantreiben und hofft auf das Einverständnis der zuständigen Behörden.

Auf der Bürgerversammlung im Hauptort Odelzhausen informierte Bürgermeister Markus Trinkl (parteifrei) jetzt die Öffentlichkeit über diese Vorhaben. Für die Bürger dürfte das aktuell interessanteste Thema die unmittelbar bevorstehende Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft mit den Nachbarn Sulzemoos und Pfaffenhofen gewesen sein. Etwaige Sorgen, was die Folgen für Odelzhausen angeht, konnte Trinkl zerstreuen: "Das wird für uns keine großen Auswirkungen haben", sagte er, "je größer die Gemeinde, desto einfacher ist das Ganze." Trinkl rechnet mit nur geringen Mehrkosten von 13 000 Euro im kommenden Jahr und mit Einsparungen in verschiedenen Bereichen. Rechtsnachfolger der VG werde Sulzemoos: Darauf habe man sich in Gesprächen mit den früheren Partnern geeinigt, bei denen es auch um viele andere Details der Trennung gegangen sei.

Was Odelzhausen zu schaffen macht, ist sein Wachstum. Mittlerweile wohnen 5287 Menschen in der Gemeinde, 140 von ihnen sind allein im vergangenen Jahr zugezogen, darunter viele Familien mit Kindern. "An allen Ecken und Enden wird gebaut", sagte Trinkl, ein Ende des Wachstums in der Boomregion München sei nicht absehbar.

Odelzhausen reagiert auf den großen Bedarf an Wohnraum mit der Ausweisung eines neuen Wohngebiets in Höfa und denkt dabei auch an die Realisierung von sozialem Wohnungsbau. Eine Folge des Zuzugs: Das erst vor wenigen Jahren gebaute Kinderhaus ist mittlerweile viel zu klein für den Bedarf, für ein weiteres Haus in Höfa mit sieben Gruppen und zusätzlichen Ausbaumöglichkeiten gibt es erste Pläne.

Ausführlich ging Trinkl auf der Versammlung im Gasthof Zur Sonne auf die Verkehrssituation im Ort ein. Vom Bau einer Nordumgehung mit zusätzlicher Autobahnzufahrt erhofft er sich große Entlastung. Im Ort selbst soll schon bald im Zuge des Umbaus der südlichen Marktstraße an der Kreuzung von Haupt- und Dietenhausener Straße ein Verkehrskreisel gebaut werden. Immer enger könnte es auf Odelzhausens Straßen auch durch parkende Autos werden. An der Lukkarer Straße soll deshalb ein großer Parkplatz für mehr als hundert Fahrzeuge für die Firma Gentherm entstehen und auch gegenüber dem Zweckverband der Schule will man auf die Einhaltung der Stellplatzsatzung bestehen, die 2,5 Plätze pro Klassenzimmer vorsieht.

Die großen Projekte der näheren Zukunft sind mit entsprechend hohen Ausgaben verbunden und müssen durch Grundverkäufe unter anderem im Gewerbegebiet, vor allem aber auch durch Kreditaufnahmen finanziert werden. Immerhin kann der Bürgermeister auf sehr gute Einnahmen aus Gewerbesteuer und Einkommensteueranteil verweisen: Beide liegen in diesem Jahr bei rund drei Millionen Euro. Auch zu zahlreichen anderen Themen nahm der Bürgermeister Stellung, so etwa zur geplanten Ausweitung des Einzelhandels oder zur Situation der hier lebenden Flüchtlinge. Ausdrücklich lobte Trinkl den Odelzhausener Helferkreis: Er habe erreicht, dass rund ein Drittel der Flüchtlinge Arbeit gefunden hätten.

Angesichts der geplanten Großprojekte hatte der Bürgermeister entsprechende Nachfragen der rund hundert Versammlungsbesucher erwartet. Die aber sorgen sich um eher kleinere Details der Ortsentwicklung. So wünscht sich eine Familie in Höfa eine Asphaltierung des Fußwegs zwischen Bachwiesenweg und der Bushaltestelle in Höfa, andere Bürger die Veröffentlichung von Veranstaltungsterminen auf der Internetseite der Gemeinde oder eine Aufwertung des Ebertshausener Weihers. Letzteres, so Trinkl, soll durch bessere Zugangsmöglichkeiten zum Wasser geschehen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: