Mitten in Dachau:Top, die Wette gilt!

Lesezeit: 1 Min.

Heike Zeller ist eine der wenigen bayerischen Milchsommelièren, die es in Bayern gibt. (Foto: Dachauer Land)

Heike Zeller ist eine der ersten bayerische Milchsommelièren. Sie kann jedes Glas Milch der dafür verantwortlichen Kuh zuordnen.

Glosse von Jacqueline Lang

Sachen gibt's, die gibt's gar nicht, ist der erste Gedanke, wenn man die Pressemitteilung der Solidargemeinschaft Dachauer Land liest. Der zweite: Es gibt wohl wirklich nichts, das es nicht gibt. Und der dritte schließlich: Schade, dass es die Sendung "Wetten, dass...?" nicht mehr gibt. Wobei, nachdem die Show kürzlich doch noch einmal lief und grandiose Quoten einfuhr, könnte es ja doch noch ein längerfristiges Comeback geben. Die Münchnerin Heike Zeller, seit Oktober eine der ersten bayerische Milchsommelièren, jedenfalls hätte gute Chancen, eine Wette zu gewinnen: Sie kann nämlich jedes Glas Milch der dafür verantwortlichen Kuh zuordnen - also zumindest theoretisch.

"Grundsätzlich hat jede Kuh ihren eigenen Milchgeschmack", erklärt Zeller. Bei einem "Milchtasting" - allerdings leider ohne Schwimmbrille mit wackelnden Kuheutern drauf - erklärt Zeller dann aber auch, dass durch die Verarbeitung in der Molkerei am Ende doch jedes Glas fast gleich schmeckt. Allerdings, auch das sagt sie, zeichne sich die Dachauer Land-Bio-Milch durch einen "weichen, sehr milchigen Geschmack" aus. Überhaupt lässt die Milchexpertin nichts auf dieses "faszinierende Lebensmittel" kommen. Schließlich, so Zeller, handle es sich bei Kuhmilch um eines der meist kontrollierten Lebensmittel, "neben dem Trinkwasser". Na dann, die Fachfrau wird's wohl wissen.

Newsletter abonnieren
:SZ Gerne draußen!

Land und Leute rund um München erkunden: Jeden Donnerstag mit den besten Freizeittipps fürs Wochenende. Kostenlos anmelden.

Was einen allerdings viel mehr interessiert, seitdem man weiß, dass es so etwas wie eine Sommelière für Milch gibt: Wie kommt man auf die Idee, das zu werden? Woran erkennt man ein gutes Glas Milch und gibt es bestimmte Milchsorten, die wie Wein besonders gut zu einem deftigen Steak oder einem schönen Fischfilet passen? Und: Hat man als Milchsommelière womöglich eine Lieblingskuh, so wie Weinsommeliers eine Lieblings-Rebsorte haben?

Fragen über Fragen also. Und kein Thomas Gottschalk in Sicht, der sie Zeller stellen könnte und dabei noch einen ekelig-anzüglichen Witz über Kuheuter und Brüste einbauen würde. Oder, gibt es doch noch Hoffnung? Top, die Wette gilt!

© SZ vom 03.12.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusOatly-Chef Petterson im Porträt
:Den der Hafer sticht

Hafermilch habe er zunächst für langweilig gehalten, sagt Oatly-Chef Toni Petersson. Dann erkannte er das Potenzial. Und hat der Kuhmilchindustrie nun den Kampf angesagt.

Von Silvia Liebrich

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: