Wenn die Petershausener Naturschützerin Lydia Thiel von ihrem Lieblingsort an der Glonn erzählt, dann spricht sie von einem Platz, den es nicht mehr gibt: "Früher habe ich viel Zeit am ehemaligen Wehr verbracht, da haben wir uns als Jugendliche getroffen und Lagerfeuer gemacht und später waren wir auch mit den Kinderwägen da - man war einfach mitten in der Natur". Südlich von Petershausen führte damals eine Brücke zu der Betoneinfassung der Wehranlage, die 2015 abgerissen und durch ein Kraftwerk ersetzt wurde. Bis in die Sechzigerjahre sei die Glonn Treffpunkt und Badestelle gewesen, erinnert sich Thiel. Von der Furthmühle bei Egenhofen bis hinunter zur Mündung in die Amper habe es Flussbäder gegeben, sogar Schwimmwettkämpfe in Erdweg, so Thiel. Einen Zugang zum Fluss, der quer durch den Landkreis Dachau fließt, findet sie heute nur noch selten. "Die Glonn ist aus den Köpfen der Menschen verschwunden."
Umwelt und Natur:"Der Fluss ist aus den Köpfen der Leute verschwunden"
Vor hundert Jahren wurde die Glonn begradigt. Wo einst ein wilder Bach mäanderte, verläuft das Gewässer nun streng eingefasst. Lydia Thiel vom Bund Naturschutz träumt von einer Renaturierung.
Von Jessica Schober, Petershausen
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