Glasfaser für Haimhausen:Schnelles Internet

Konzertierte Aktion des Rathauses für ganz Haimhausen

Von Rudi Kanamüller, Haimhausen

Die Gemeinde Haimhausen versteht sich als eine der fortschrittlichsten Kommunen im Landkreis Dachau und in der Region München. Beispielhaft stehen dafür Bereiche wie der Umweltschutz, die nachhaltige und erneuerbare Energiegewinnung oder die vorbildliche Betreuung von Asylsuchenden. Doch auf einem Gebiet hat die Gemeinde mächtig Nachholbedarf: beim Breitbandausbau. Darüber klagen vor allem Bürger, die von Berufs wegen auf eine schnelles Internet und auf die Übertragung großer Datenmengen angewiesen sind. Denn die meisten Haimhausener müssen sich mit gerade einmal mit mickrigen 16 Megabyte zufrieden geben, die derzeit von der Deutschen Telekom über Kupferkabel zur Verfügung gestellt werden. Lediglich Anwohner im Bereich der Hauptstraße können eine Datenübertragungsrate von 50 Megabyte nutzen.

Das Netz reiche gerade einmal für eine normale E-Mail. Wolle man sich dagegen einen Film herunterladen, sei der Datentransfer nicht ausreichend, moniert Gemeindekämmerer Peter Haslbeck. Die momentane Situation jedenfalls "ist äußerst unbefriedigend", sagt auch Bürgermeister Peter Felbermeier (CSU). Weiter führt er aus: "Haimhausen ist derzeit für Internet-Arbeitsplätze nicht geeignet." Aber gerade in der 5000 Einwohner zählenden Gemeinde gebe es viele Arbeitsplätze, die auf schnelles Internet angewiesen seien.

Um nicht weiter von der digitalen Entwicklung abgehängt zu sein, will sich die Gemeinde in den nächsten Wochen und Monaten kräftig ins Zeug legen und dem Breitbandausbau zu einem Durchbruch verhelfen, wie Bürgermeister Peter Felbermeier mitteilt. Er und sein Kämmerer setzen dabei auf das Unternehmen Deutsche Glasfaser, das den gesamten Ort auf eigene Kosten mit dem schnellen Internet ausstatten möchte - vorausgesetzt 40 Prozent der 1700 Haushalte unterschreiben einen auf zwei Jahre befristeten Anschlussvorvertrag.

Den Bürger, so sagt Gemeindekämmerer Haslbeck, bringe dieses Angebot eindeutige Vorteile. Wer sich Glasfaser verlegen lässt, der bekomme innerhalb der dreimonatigen Werbephase den Anschluss kostenlos. Die übliche Anschlussgebühr würde normalerweise zwischen 700 und 1000 Euro betragen. Auch Bürgermeister Peter Felbermeier ist von der Aktion überzeugt. "Das ist eine infrastrukturelle Einrichtung, die die Gemeinde nichts kostet." Zumal durch eine moderne Technik auch keine äußerlich sichtbaren Bauarbeiten auf den Privatgrundstücken notwendig seien. Das neue digitale Zeitalter in Haimhausen würde den Bürgern Übertragungsraten für Down- und Uploads von 100 Megabyte aufwärts garantieren. Haslbeck: "Wer noch kein Glasfaser gehabt hat, der weiß nicht, was schnell ist."

Den Anschlussvertrag mit der Deutschen Glasfaser, die auch die Gemeinde Zorneding im Landkreis Ebersberg angeschlossen hat, könnte man, so Haslbeck, nach zwei Jahren ganz normal kündigen. Den Gratisanschluss darf man behalten. Um die Bürger für das Thema zu gewinnen, hat die Deutsche Glasfaser im Ortsbereich von Haimhausen und dem Ortsteil Ottershausen Werbebanner aufgestellt, im Ort selbst gibt es ein Informationsbüro. Auch die Gemeinde bekennt sich zu der Anschlussaktion. Im Internet kann man sich zudem auf der Homepage der Deutschen Glasfaser ständig darüber informieren, wie der Stand der Anmeldungen ist. Stichtag ist der 7. August. Dann entscheidet sich die Haimhausener Glasfaserzukunft.

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