Gewitter über Dachau:Autofahrer sitzen in der Flut fest

Regenfälle und Gewitter über Dachau: Die Feuerwehren waren die ganze Nacht im Einsatz und retteten zwei Menschen davor, im eigenen Auto zu ertrinken.

Andreas Glas

Regenfälle, Sturmböen, Blitz und Donner: Ein heftiges Unwetter hat am Donnerstagabend Straßen und Keller in und um Dachau unter Wasser gesetzt. Die Unterführung in der Erich-Ollenhauer-Straße musste wegen Überflutung gesperrt werden. Die Polizei und etwa 40 Feuerwehrleute waren bis in den frühen Freitagmorgen hinein im Dauereinsatz. Menschen kamen nach Polizeiangaben nicht zu Schaden. Gut eine Stunde lang zogen die starken Regenfälle und Sturmböen über die Stadt Dachau und die nähere Umgebung hinweg.

Gewitter ueber Muenchen

Ein Blitz folgte auf den anderen. Gut eine Stunde lang zogen die starken Regenfälle und Sturmböen über die Stadt Dachau. (Symbolbild)

(Foto: dapd)

Nach Angaben eines Sprechers musste die Dachauer Feuerwehr zu insgesamt 18 Einsätzen ausrücken. Am ärgsten erwischte es zwei Personen, die mit ihrem Auto in der überfluteten Unterführung der Erich-Ollenhauer-Straße stecken geblieben waren. Statt das Fahrzeug zu verlassen, blieben sie darin sitzen. Nachdem das Wasser in kurzer Zeit bis auf die Höhe der Seitenscheiben angestiegen war, mussten die Insassen schließlich von Feuerwehrmännern in Schwimmwesten über das Dach des Fahrzeugs gerettet werden. "Wäre das Wasser weiter gestiegen, hätte es auch lebensgefährlich werden können", sagte Feuerwehr-Pressesprecher Wolfgang Rei-chelt.

Auch in der Münchner Straße war die Unterführung überflutet, einige Fahrzeuge blieben im hüfthohen Wasser stecken. Erst als die Feuerwehr die Einlaufschächte und Gullys von Laub und Schmutz befreit hatte, konnte das Wasser abfließen. Weil der Regen etliche Gullydeckel aus ihren Verankerungen hob, wurden in Dachau und Bergkirchen zwei Autos beschädigt, die in einen der offenen Schächte gefahren waren. In der Münchner Straße in Karlsfeld fiel ein Ast auf die Fahrbahn und musste von der Feuerwehr beseitigt werden.

Auch Tauchpumpen und Wassersauger waren über Stunden im Einsatz. In etlichen Kellern in Dachau und Hebertshausen standen die Bewohner knöcheltief im Wasser, mehrere Tiefgaragen waren ebenfalls überflutet. Wie hoch der Schaden durch das Unwetter ist, ist bisher nicht bekannt. Weitaus größer dürfte der Schaden jedenfalls in München sein. Im Brudermühltunnel kam es zu mehreren Unfällen, weil Autos gegen ausgehobene Gullydeckel prallten. In Bogenhausen geriet nach einem Blitzschlag der Dachstuhl eines Wohn- und Geschäftshauses in Brand. Etwa 100 Einsatzkräfte der städtischen Feuerwehr brachten 20 Anwohner in Sicherheit. Die Polizei schätzt den Schaden auf über eine Million Euro.

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