Geschwindigkeitsbegrenzung:Die Westallianz erhöht den Druck

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Rathauschefs des Zweckverbands fordern von Verkehrsminister Hans Reichhart ein rasches Tempolimit auf der A8

Von Horst Kramer, Odelzhausen

Die Westallianz hat ein Schreiben an den bayerischen Verkehrsminister Hans Reichhart (CSU) geschickt und eine "kurzfristige Lösung durch Einführung einer Geschwindigkeitsbegrenzung" an der Autobahn 8 gefordert. Unterschrieben haben den Brief Karlsfelds Rathauschef Stefan Kolbe (CSU), der Vorsitzende der Westallianz, sowie Odelzhausens Bürgermeister Markus Trinkl (parteifrei), der die Verkehrs-Arbeitsgruppe des interkommunalen Zweckverbands leitet. Der Allianz gehören die Gemeinden Bergkirchen, Gröbenzell, Karlsfeld, Maisach, Odelzhausen, Pfaffenhofen und Sulzemoos an, die entlang der A8 liegen.

Trinkl und Kolbe verweisen auf die zahlreichen und zum Teil schweren Unfälle in den vergangenen Wochen. Sie schreiben: "Für unsere Freiwilligen Feuerwehren bedeutet dies einen unglaublich hohen Aufwand an Zeit, Energie und körperlicher, aber vor allem psychischer Belastung, der schon fast nicht mehr zu leisten ist." Der Grund für die vielen Unfälle seien "regelmäßig zu hohe Geschwindigkeiten", so die Bürgermeister. Eine kurzfristige Lösung sei ein Tempolimit, das mit Schildern ausgewiesen wird.

Trinkl erläutert, er wolle ausdrücklich die Vorgänge an der Isental-Autobahn nicht als "Präzedenzfall" verstanden wissen, meint dann aber doch: "Wenn an der A94 binnen 14 Tagen Geschwindigkeitsbegrenzungsschilder aufgestellt werden können, müsste das doch auch an der A8 möglich sein." Zu Jahresanfang hatte Ministerpräsident Markus Söder lärmgeplagte Anwohner der Isental-Autobahn A94 besucht und Sofortmaßnahmen versprochen. Dieser Tage wurden dort Tempo-130-Schilder aufgestellt.

Trinkl und sein Pfaffenhofener Amtskollege Helmut Zech (CSU) hatten schon in der vergangenen Woche einen Brandbrief mit den Westallianz-Kollegen in Sachen Tempolimit an der A8 vorbereitet. Dann wurden sie von der Bundestagsabgeordneten Katrin Staffler (CSU) überholt, die mit einigen Kollegen von Reichhart und Innenminister Joachim Herrmann (CSU) die zügige Installation eines Telematiksystems zur intelligenten Verkehrssteuerung auf dem A8-Teilstück zwischen Augsburg und München anmahnte. Ein Ansatz, den auch die Westallianz-Bürgermeister im Prinzip für richtig halten. Dessen Umsetzung aber viel zu viel Zeit in Anspruch nehmen wird, da sind sich Trinkl und seine Kollegen sicher.

"So lange können wir nicht warten", sagt der Odelzhausener Rathauschef und verweist auf die Beschwerden der Anwohner, der Pendler und nicht zuletzt auf den Stress, dem die Einsatzkräfte der betroffenen Feuerwehren ausgesetzt sind. Ob Reichhart der richtige Ansprechpartner ist, erscheint zumindest fraglich. Er will am 15. März Landrat im Landkreis Günzburg werden und könnte daher bald nicht mehr zuständig sein.

© SZ vom 31.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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