Am 8. November 1939 verübte Georg Elser im Münchner Bürgerbräukeller einen Bombenanschlag auf Adolf Hitler und die NS-Führungsspitze. Das Attentat des mutigen Königsbronner Handwerkers scheiterte nur knapp. Aus Anlass des 85. Jahrestages des Attentatsversuchs sagt Karl Freller, Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten: „Nur wenige Minuten fehlten am 8. November 1939, und der Welt wäre millionenfaches Leid erspart geblieben.“ Elser habe es verdient, „dass die Welt mehr an ihn denkt, genauso wie an alle anderen, die Widerstand gegen die Nazis leisteten“.
Im September 1938 war sich der damals 36-jährige Schreiner Georg Elser sicher, dass ein von den Nationalsozialisten ausgehender Weltkrieg bevorstehe. Deswegen fasste er den Entschluss, die führenden Köpfe der nationalsozialistischen Diktatur zu töten. Monatelang bereitete er das Attentat vor. Am 8. November 1939 explodierte die von ihm gebaute Zeitbombe im Bürgerbräukeller, kurz nachdem Hitler das Lokal unplanmäßig früh verlassen hatte. Am selben Tag noch wurde Elser auf seiner Flucht in die Schweiz verhaftet.
Rundgang in der KZ-Gedenkstätte Dachau
Ab 1941 war Elser im Konzentrationslager Sachsenhausen und ab 1945 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert – in beiden Lagern als Sonderhäftling, da Elser nach dem Krieg in einem Schauprozess des NS-Regimes verurteilt werden sollte. Am 9. April 1945, 20 Tage vor der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau durch die US-Truppen, wurde Georg Elser von Oberscharführer Theodor Bongartz per Genickschuss ermordet.
Am kommenden Samstag, 9. November, können Interessierte von 14 bis 16 Uhr an einem Rundgang in der KZ-Gedenkstätte Dachau teilnehmen, bei dem neben der Biografie Georg Elsers auch der Umgang der Nachkriegsgesellschaft mit ihm thematisiert wird. Eine Anmeldung ist über die Münchner Volkshochschule, die Volkshochschule Eching oder am Veranstaltungstag an der Infotheke des Besucherzentrums der KZ-Gedenkstätte Dachau bis spätestens 13.45 Uhr möglich. Treffpunkt ist das Besucherzentrum der KZ-Gedenkstätte Dachau, die Anzahl der Teilnehmenden ist auf 30 Personen begrenzt. Die Kosten betragen vier Euro pro Person. Das Angebot ist nicht geeignet für Menschen unter 13 Jahren.