Gemeinderat genehmigt Großprojekte:Energie von der Sonne

In Altomünster entstehen zwei große Solaranlagen

In der Gemeinde Altomünster können im kommenden Jahr rund 380 zusätzliche Haushalte mit Sonnenstrom versorgt werden. Der Marktgemeinderat segnete in seiner jüngsten Sitzung zwei Fotovoltaik-Projekte ab. Eines ist im Süden des Weilers Lichtenberg geplant, das andere soll an der S-Bahn bei Deutenhofen entstehen. Beide Vorhaben standen in der Vergangenheit schon zur Debatte. So die Anlage bei Lichtenberg, über die im Sommer des vergangenen Jahres diskutiert wurde. Damals genehmigten die Kommunalpolitiker eine "Sonderbaufläche Freiflächenfotovoltaikanlage" auf einem Areal von 3,7 Hektar. Der private Betreiber begnügt sich nun aber mit einer Ausbaufläche von knapp 1,2 Hektar. Der Grund: Die Einspeisemenge reduziert sich auf diese Weise auf 750 Kilowatt Peak (KwP); laut dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) von 2017 kann man derartige Anlagen ohne Ausschreibungsverfahren bauen.

Genau an diese Leistungsgrenze hält sich auch das Projekt im Nordwesten Deutenhofens, das auf einem Gebiet von 1,5 Hektar entstehen soll, direkt neben dem S-Bahndamm. Vor drei Jahren wollte ein fränkisches Energieunternehmen dort eine größere Anlage auf einem zwölf bis 15 Hektar großen Streifen errichten - und traf auf Widerspruch im Altomünsterer Gemeinderat. Von "Verspiegelung" war damals die Rede, der Plan wurde abgelehnt. Auch diesmal regte sich Widerstand, getragen vom einzigen SPD-Mann im Gremium, Josef Haltmayr. CSU-Gemeinderat Josef Riedlberger hielt dem Genossen entgegen: "Wer Energie verbraucht, muss auch die negativen Aspekte in Kauf nehmen." Es gebe keine Energieanlagen ohne negative Auswirkungen. "Früher hat man gedacht, dass man mit Atomkraft alle Probleme lösen kann, doch inzwischen will niemand mehr neben einem Kernkraftwerk leben", so Riedlberger weiter. Die Gefährdung durch eine Fotovoltaik-Anlage sei "deutlich überschaubarer" als bei einem Atomkraftwerk, erklärte der CSU-Landwirtschaftsexperte.

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