Gefährliche Querung:Für die Sicherheit der Kinder

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Probelauf: Neun Mütter und Väter teilen sich den Dienst, um Kinder sicher über die Staatsstraße zu leiten. (Foto: Privat)

Gündinger Mütter und Väter gründen Schulweghelfer-Dienst

Neun Gündinger Mütter und Väter werden jetzt für die Sicherheit der Schulkinder aktiv. Denn seit diesem Schuljahr wurde die Bushaltestelle an der Staatsstraße auf Höhe Waldstraße verlegt. Nun müssen die Mädchen und Buben aus der Siedlung um die Bulach- und Poitstraße auf dem Weg zum Bus morgens die viel befahrene Ausfallstraße überqueren. "Alleine zu gehen, ist für die Kinder viel zu gefährlich", sagt Esther Häring, Mutter einer Zweitklässlerin. Also begleiteten seither Eltern ihre Kinder oder chauffieren den Nachwuchs gleich selbst mit dem Auto direkt zur Schule. Keine gute Lösung, fanden einige Väter und Mütter, die nun auf Initiative von Esther Häring für die gefährliche Querung einen Schulweghelfer-Dienst gegründet haben. Ein Novum in Bergkirchen, wo es von Erwachsenen gesicherte Überwege bisher nicht gibt. Schon am Montag nach den Pfingstferien geht es los und alle Schüler können sich wieder eigenständig auf den Weg machen. Der gefährliche Überweg wird dann von Eltern in gelben Warnwesten gesichert.

Lange Zeit war der Schulweg kein Problem, weil die Bushaltestelle auf der Seite der Wohnsiedlung lag. Nun wurde der Stopp in die sichere Parkbucht gegenüber verlegt, was die betroffenen Familien vor Probleme stellte. Denn nicht nur für Erstklässler, auch für ältere Schüler ist die Querung der Staatsstraße gefährlich. Gerade morgens im Berufsverkehr reißt der Strom der Fahrzeuge auf dem Weg zur Autobahn A 8 dort kaum ab. Für die Sicherheit der Kinder hätten sich die Eltern einen Zebrastreifen oder eine Fußgängerampel gewünscht, sagt Häring. Doch schneller eingerichtet war erst einmal ein Schulweghelfer-Dienst. Neun Väter und Mütter machen mit, wechseln sich morgens ab. Am Mittag kommen die Kinder alleine zurecht, weil der Bus dann auf der richtigen Seite hält. "Ich habe mich gefreut, dass so viele Eltern tatkräftig dabei sind", sagt Initiatorin Häring. "Wenn wir uns abwechseln, müssen wir nicht täglich ran, die meisten von uns sind ja auch berufstätig."

Unterstützung fanden die Eltern bei Ute Hönle vom Sozialbüro der Gemeinde Bergkirchen, die beim Start half und sich über das Engagement freut. "Die Eltern leisten einen großartigen Dienst an der Gesellschaft." In ihr Ehrenamt eingewiesen wurden die neuen Schulweghelfer bei einer Schulung der Dachauer Polizei, die Verkehrswacht stellt Weste und Signalkelle.

Start ist nach den Pfingstferien. Dann werden morgens für etwa eine halbe Stunde lang Kinder sicher über die Staatsstraße geleitet, und damit unterstützt auf dem Weg zu mehr Selbstständigkeit. Der Dienst lohnt sich, denn es leben viele Schulkinder in der Siedlung. Nun hat Initiatorin Häring noch die Hoffnung, dass mit der gesicherten Querung wieder Kinder auf den Bus umsteigen, die bislang von den Eltern direkt zur Schule gefahren werden.

© SZ vom 17.06.2019 / pes - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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