Gar nicht so einfach:Zurück auf Los

Weil Inge Dinauer den Petershausener Gemeinderat verlässt, regeln sich die Ausschusssitze neu. Dabei braucht es Glück

Von Petra Schafflik, Petershausen

In der jüngsten Sitzung des Petershausener Gemeinderats konnte man seine Kenntnisse in Verwaltungsrecht auffrischen. Nachdem die parteilose Gemeinderätin Inge Dinauer ihr Amt niedergelegt hatte, galt es das Gremium neu zu organisieren. Zu den einfacheren Dingen gehörte, einen Nachfolger zu benennen für die scheidende Rätin, die persönlich in der Sitzung nicht anwesend war. Da Dinauer 2014 für die Freien Wähler in den Gemeinderat eingezogen war, übernimmt nun Harald Sprattler als der nach dem Wahlergebnis nächste Kandidat auf der FW-Liste den frei werdenden Sitz. Sprattler wurde von Bürgermeister Marcel Fath (FW) auf sein Amt vereidigt und nahm sofort in der Runde Platz.

Bei der Besetzung des Werkausschusses entschied das Los. Wieder einmal, darf man sagen. Denn per Zettel-Ziehen wurde in dieser Legislaturperiode nun schon zum dritten Mal im Petershausener Rat ein Ausschusssitz vergeben. Doch Routine zahlt sich aus. Zügig absolvierten Geschäftsleiter Daniel Stadelmann und Verwaltungsleiter Michael Dinauer das Prozedere, so dass sich der Gemeinderat rasch wieder Sachthemen widmen konnte.

Viele Fachausschüsse mussten schon zum dritten Mal neu besetzt werden. Denn das Kräfteverhältnis kam schon einmal im Sommer 2017 durcheinander, als Dinauer die Fraktion der Freien Wähler verließ und erneut im Oktober vorigen Jahres, als Jürgen Junghans aus der CSU-Fraktion ausgetreten war. Jetzt, nach dem Ausscheiden von Dinauer aus dem Rat, haben die Freien Wähler ihr siebtes Mandat zurück und damit genau so viele, wie die CSU. In allen achtköpfigen Ausschüssen bekommen die Freien Wähler damit nun auch den dritten Sitz zurück, den sie im vorigen Jahr verloren hatten.

Damals waren mit dem Austritt von Jürgen Junghans aus der CSU alle Gremien neu besetzt worden. Beim Losverfahren, das wegen eines Patts notwendig wurde, hatten die Freien Wähler kein Glück, verloren im Bau-, Werk- wie auch Finanzausschuss ihren dritten Posten an die parteilosen Gemeinderäte. Nun wird neu gerechnet. Und als Kollateralschaden von Dinauers Austritt aus dem Rat verliert auch Jürgen Junghans (parteilos) seinen Sitz im Bauausschuss. Denn als Einzelkämpfer ergibt sich für ihn nach dem in Petershausen geltenden Hare-Niemeyer-Verfahren kein Anspruch mehr auf einen Ausschusssitz. Von den Freien Wählern rücken in die Gremien nach: Ernst Nold (Bau- und Umweltausschuss), Margarete Scherbaum (Werkausschuss) und Josef Mittel (Haupt- und Finanzausschuss).

Spannend wurde es kurz noch einmal beim Rechnungsprüfungsausschuss, der nur sieben Mitglieder hat. Für dieses Gremium ergibt die Kalkulation der Sitzvergabe ein Patt zwischen CSU und Freie Wähler. Also verließ Geschäftsleiter Daniel Stadelmann den Sitzungssaal, während Verwaltungschef Michael Dinauer zwei Zettel faltete. Den Freien Wählern war diesmal das Losglück hold: Josef Gerer (CSU) scheidet aus dem Rechnungsprüfungsausschuss aus, Harald Sprattler kommt als dritter FW-Rat in diesen Ausschuss. Keine Veränderung ergibt sich im Sozialausschuss, in dem nach wie vor zwei Räte jeder Fraktion mitarbeiten.

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