Für mehr Bürgernähe:Die Visitenkarte der Stadt

Im neuen Dachauer Bürgerbüro sollen sich Mitarbeiter und Besucher sogar bei großem Andrang wohlfühlen. Wer will, kann die Wartezeit im gegenüberliegenden Biergarten der Schranne verbringen

Von Petra Schafflik, Dachau

Modern, hell und großzügig, so präsentiert sich jetzt das städtische Bürgerbüro in der Dachauer Altstadt. Tatsächlich ist diese zentrale Anlaufstelle des Rathauses, die seit vielen Jahren in einem Geschäftshaus an der Pfarrstraße untergebracht ist, nach einem Komplettumbau kaum wiederzuerkennen. Der ebenerdige Raum ist neu strukturiert: Er bietet den Mitarbeitern ergonomisch optimale Arbeitsplätze mit moderner technischer Ausstattung und den Bürgern ein Plus an Raum und Diskretion. Selbst bei größerem Andrang, wie er oft an Brückentagen oder vor den Ferien vorkommt, soll künftig eine angenehme Atmosphäre herrschen. "Die Räume sollen signalisieren: Das ist eine tolle Stadt, hier ist man willkommen", sagt Planer Bernhard Rückert.

Den 290 000 Euro teuren Umbau, der kurz vor Weihnachten begonnen wurde, hält Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) für eine sehr sinnvolle Investition. Schließlich "ist das Bürgerbüro eine wichtige Visitenkarte der Stadt und oft der einzige Berührungspunkt zwischen Stadtverwaltung und Bürgern". So schafft auch diese Anlaufstelle für die Dachauer ein Stück mehr Bürgernähe - das erklärte Ziel des Oberbürgermeisters Hartmann. Umso schöner, dass sich dieses Aushängeschild nun im frischen Glanz präsentiert, wie Hartmann sich freut.

Städtisches Fundbüro

Auch das Fundamt im Obergeschoß des Gebäudes gegenüber der Schranne wurde aufwendig saniert. Anfang April öffnet das neue Bürgerbüro.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Wer künftig einen Ausweis beantragen oder sich bei Umzug an- oder abmelden möchte, wird in dem ebenerdigen Büro zwar nach wie vor eine Nummer ziehen. Danach jedoch erwartet die Dachauer im Wartebereich eine bequem gepolsterte Bank, die aufgerufenen Ziffern werden zusätzlich per Bildschirm im Schaufenster von draußen einsehbar sein. Das soll es so nur in Dachau geben: Die Bürger können gerade im Sommer auch im Freien warten, sogar bei einer Tasse Kaffee im gegenüberliegenden Biergarten der Schranne, von dem aus die Schaufenster einsehbar sind. Für Fragen und Anliegen haben künftig zwei Mitarbeiter an einer zentralen Info-Theke ein offenes Ohr.

Kern der Sanierung war es jedoch, auf der vorhandenen Fläche durch eine neue Anordnung der Arbeitsplätze mehr Raum, Ordnung und Diskretion, dazu größere Ruhe in die Abläufe zu bringen. Damit dies gelingt, hat der Dachauer Innenarchitekt Bernhard Rückert gemeinsam mit dem Team alle Prozesse in der Praxis analysiert und durchgespielt. Das Ergebnis: Wo zuvor Beratertische fast chaotisch im Raum verteilt und nur notdürftig mit Sichtschutzwänden abgetrennt waren, reihen sich nun acht sogenannte Ansprechzonen strikt nebeneinander. Trotz dieser großen Nähe der Beraterplätze, bringt das System für die Bürger deutlich mehr Diskretion. Denn zwischen den einzelnen Plätzen wurden stoffbespannte, schalldämpfende Trennelemente installiert, die für eine wenig einsehbare, vertrauensvolle Atmosphäre sorgen. Durch die neue Anordnung gibt es nun nicht nur mehr Arbeitsplätze, sondern gleichzeitig auch mehr Raum, so dass auch Familien mit Kinderwagen oder ältere Dachauer mit Rollator gut im Bürgerbüro zurechtkommen.

Renoviertes Bürgerbüro

Modern, freundlich und hell präsentiert sich der Warteraum im umgebauten Bürgerbüro in der Altstadt.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Die Mitarbeiter werden froh sein, dass nun alle technischen Geräte in Griffweite installiert sind; auch ist während der Beratung kein ständiges Hin- und Her zu Drucker oder Scanner mehr nötig. Damit die identisch gestalteten Arbeitsplätze flexibel genutzt werden können, verfügen die Mitarbeiter über eine separate Box für persönliche Dinge.

Zur technischen Ausstattung gehört auch ein Panikknopf, mit dem die Mitarbeiter im Notfall einen "stillen Alarm" direkt an die Dachauer Polizeiinspektion senden können. Dieses System gibt es schon seit Jahren, "wir haben es aber noch nie benötig", betont die Leiterin des Bürgerbüros, Beate Boll.

Neu ist auch ein separater Beratungsraum, wo Bürger kompliziertere Fragen mit einem Mitarbeiter in Ruhe besprechen können. Neben dem Servicezentrum im Erdgeschoss wurde auch das Obergeschoss saniert, in dem das Fundamt logiert und die Ansprechpartner für Fragen zu Gaststätten, Gewerbe oder Fischerei ihre Büros haben.

Die Dachauer müssen sich nun noch wenige Tage gedulden: Für den Umzug der Mitarbeiter, die während der Bauphase in provisorischen Räumen im Rathaus gearbeitet haben, bleibt das Bürgerbüro am Montag, 9. April geschlossen. Von Dienstag, 10. April, an können Bürger dann den Service in den runderneuerten Räumen an der bewährten Adresse in der Pfarrstraße nutzen.

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