Folgen des Coronavirus:Jäger drängen auf Erlaubnis

Die Ausgangsbeschränkungen verbieten die Jagd

Das Coronavirus könnte auch weitreichende Folgen für den Wald haben, befürchten die Mitglieder des Jagdschutz- und Jägervereins Dachau (JJVD). Wenn die Jäger nicht mehr in ihr Revier gehen dürfen, weil die Ausgangsbeschränkungen, die der bayerische Ministerpräsident Markus Söder verhängt hat, nur Einkäufe und den Gang zum Arzt als wichtige Ausnahmen vorsehen, könnte das zu Wildschäden und einer Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest führen. Ernst-Ulrich Wittmann, der Vorstandsvorsitzende des Jagdschutz- und Jägervereins, teilt deshalb mit, dass es bereits eine Anfrage beim bayerischen Landwirtschaftsministerium sowie dem Gesundheitsministerium gebe. Der Bayerische Jagdverband hat die Behörden aufgefordert, zu klären, ob die Jagd trotzdem ausgeübt werden darf und wie mit der Ausstellung von Jagdscheinen verfahren wird, wenn die Behörden auf Grund der Pandemie geschlossen bleiben.

"Tierschutzrechtliche Aspekte, wie das Versorgen von Unfallwild oder die Fütterung in Wintergattern müssen jederzeit beachtet werden", gibt der BJV-Vizepräsident Thomas Schreder zu bedenken. Auch die Prophylaxe vor der Afrikanischen Schweinepest, also eine Bejagung von Schwarzwild müsse weiter möglich sein. Die Vermeidung von Wildschäden und die staatliche Abschussplanung sei ebenfalls wichtig. Dies kann aus Sicht des BJV jederzeit umgesetzt werden, ohne dabei die Verbreitung des Coronavirus zu befördern. Die sogenannte Einzeljagd ist eine Jagdart, die keinen Kontakt zu anderen Menschen vorsieht und somit die Übertragung des Virus von vorne herein ausschließt. Schreder, selbst auch Biologe, dazu weiter: "Bayerns Jäger sind staatlich geprüfte Experten, die im Rahmen Ihrer Ausbildung über Tierseuchen und Zoonosen geschult wurden." Die Jäger wüssten, wie sie hygienerechtlich einwandfrei handeln, versichert Schreder.

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