Förderverein in Dachau:"Jeder Euro zählt"

Förderverein in Dachau: Diakon Jürgen Richter (links) übernimmt das Amt des Vorstands von Raimund Richter.

Diakon Jürgen Richter (links) übernimmt das Amt des Vorstands von Raimund Richter.

(Foto: oh)

Den Caritas-Förderverein "Von Hand zu Hand" gibt es bereits seit 2005. Mittlerweile zählt er 70 ehrenamtliche Mitglieder - doch es sollen noch mehr werden

Von Veronika Forche, Dachau

Gleicher Name, andere Person: Diakon Jürgen Richter wurde kürzlich zum neuen ersten Vorstand des Caritas-Fördervereins "Von Hand zu Hand" gewählt. Der 47-Jährige Altomünsterer wirkt bereits seit zehn Jahren neben seiner beruflichen Tätigkeit als Bankangestellter als Diakon. Seit dem 1. September des vergangenen Jahres hat er seinen Diakon-Zivilberuf zum Hauptberuf gemacht und ist vorerst als Seelsorger im Pfarrverband Scheyern eingesetzt. Sein Vorgänger Diakon Raimund Richter wird nun in der Funktion als zweiter Vorsitzender des Vereins "Von Hand zu Hand" tätig sein. Als weitere Vorstandsmitglieder fungieren Maria Beyer-Dick, Josef Mederer, Roland Prantl, Michael Reindl sowie die Kreisgeschäftsführerin der Caritas, Heidi Schaitl. Als Schriftführerin und Kassier wurden Beate Heller und Diakon Stephan Kauschinger in ihren Ämtern bestätigt.

Unter dem Leitsatz "Solidarität mit sozial Schwächeren" wurde 2005 der Verein zur Förderung der sozialen Aufgaben der Caritas im Landkreis Dachau von etwa 50 Mitgliedern gegründet. Mittlerweile zählt er 70 Ehrenamtliche und wird stetig größer. Ziel des Vereins ist es laut Diakon Jürgen Richter, gezielte und projektbezogene Hilfen aufzubauen und damit Antwort auf soziale Nöte zu geben. "Unser Verein ist eine unbürokratische Hilfe für die Caritas. Wir helfen durch finanzielle Unterstützung dort aus, wo zusätzliche Gelder benötigt werden. Was wir dazu steuern können, geben wir gerne", so Richter. Die Spenden werden zu hundert Prozent an die Caritas im Landkreis Dachau weitergegeben, das ist es auch, was den Förderverein auszeichnet. In erster Linie gehe es nicht um den Verein selbst oder eigene Zwecke, sondern darum, die Arbeit der Caritas zu unterstützen. "Unser Ziel ist es vor allem, den Bekanntheitsgrad der Caritas zu erhöhen. Wir wollen den Verein an den Mann bringen, er ist sehr unterstützungsfähig."

Nur wenige wüssten, dass jeder Normalbürger die Hilfe der Caritas in Anspruch nehmen kann. "Auch mit kleineren Familienproblemen kann man zu uns gehen", betont Richter. Außerdem sei der Verein losgelöst von der katholischen Kirche, sowohl Mitglieder als auch Bedürftige müssen nicht zwingend katholisch sein. Im noch relativ unbekannten Förderverein "Von Hand zu Hand" kann demnach jeder Mitglied werden, auch Pfarrgemeinden und Firmen. Der jährliche Mitgliedsbeitrag beträgt zwischen 12 und 48 Euro und ist je nach persönlicher Einschätzung frei wählbar. Man kann sich außerdem zusätzlich einbringen, muss es aber nicht. Einzig eine jährliche Mitgliedsversammlung steht auf dem Programm. "Allein durch die Mitgliedschaft tut man jeden Tag etwas Gutes", findet der 47-Jährige. Die derzeitigen Mittel seien zwar bescheiden, refinanzierten aber bereits einige Projekte. Darunter beispielsweise Desinfektionsmitteln in der aktuellen Corona-Pandemie. Auch das Caritas-Zentrum im Maria-Gschwendtner-Haus in Markt Indersdorf wurde finanziell unterstützt. "Insgesamt geben wir drei- bis fünftausend Euro im Jahr aus. Natürlich vor allem durch Spenden, beispielsweise wurde die Kollekte der Diakonweihe teilweise dafür genutzt. Jeder Euro zählt", sagt Richter. Aktuell treffe die Pandemie jedoch auch die Vereinsarbeit. "Es ist einiges auf Eis gelegt", erzählt der Vorsitzende. Die Nähe zu Menschen, die für die Arbeit des Vereins ausschlaggebend sei, sei momentan nicht gegeben. Man habe keine Möglichkeiten, sich persönlich vorzustellen. Ebenso leide der Verkauf am "Tag der Regionen". Ein wichtiges Projekt seien auch die Konzerte, wie beispielsweise im Caritas-Zentrum oder in Kirchen mit geistlich-spirituellem Aspekt, die momentan alle nicht stattfinden. Wenn nicht gerade die derzeitige Corona-Lage die Gelder in Anspruch nimmt, werden die finanziellen Mittel für Veranstaltungen, Flohmärkte und weitere soziale Projekte eingesetzt. Bisher konnten durch den Verein rund 50 000 Euro für nicht refinanzierte Projekte der Caritas eingehoben wer- den. "Durch die Arbeit der Caritas wird die Welt schöner, gleichberechtigter", so Richter.

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