Süddeutsche Zeitung

Flucht aus Pakistan:Kein Haus, kein Geld, keine Zukunft

Ich bin alleine nach Deutschland gekommen. Meine Frau und mein kleiner Sohn sind noch in Pakistan. Es geht ihnen nicht gut, wir haben dort kein Haus und Geld haben wir auch keins. Vor sieben Monaten habe ich mich entschieden, nach Deutschland zu kommen. Ich bin losgezogen über Iran in die Türkei. Von dort musste ich mit dem Boot weiter nach Griechenland. Es war ein winziges Boot und völlig überladen. Fünfzig Leute haben sich reingequetscht. Es war sehr gefährlich, aber ich habe es nach Griechenland geschafft. Über Mazedonien, Serbien, Ungarn und Österreich bin ich dann nach Deutschland gekommen. Seit vier Monaten bin ich nun hier. Die Traglufthalle ist schon das fünfte Camp, in das ich gekommen bin.

Ich möchte in Deutschland bleiben und arbeiten. Aber ich kann hier nichts tun. Allen im Camp geht es nicht gut. Wir sitzen den ganzen Tag in der Halle fest. Draußen ist es kalt und wir haben keine anständige Kleidung, keine Schuhe, keine Jacken. Fragen Sie jeden hier, alle haben das gleiche Problem.

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SZ vom 03.12.2015 / mkro
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