Filmdreh mit Emma Watson:Hollywood in Kleinberghofen

Filmdreh mit Emma Watson: Emma Watson und Mikael Nyqvist in einer Szene des neuen Thrillers "Colonia" von Florian Gallenberger.

Emma Watson und Mikael Nyqvist in einer Szene des neuen Thrillers "Colonia" von Florian Gallenberger.

(Foto: Ricardo Vaz Palma, Majestic)

Geheimaktion im Dachauer Hinterland: Emma Watson und Mikael Nyqvist haben gemeinsam mit Daniel Brühl die wichtigsten europäischen Sequenzen des neuen Thrillers "Colonia" gedreht. Und zwar dort, wo sich Ludwig Thoma einst sehr gerne aufhielt.

Wirtin Elisabeth Baum wurde ganz leise und hauchte nur ins Telefon: "Ich darf gar nichts sagen." Aber man hörte trotzdem, wie stolz sie darauf ist, dass der Majestic-Filmverleih gemeinsam mit dem Oscar-Preisträger Florian Gallenberger gerade ihre Gaststätte im Dachauer Hinterland in Kleinberghofen ausgewählt hat. Am Donnerstag drehten Emma Watson und Mikael Nyqvist gemeinsam mit Daniel Brühl die wichtigsten europäischen Sequenzen des neuen Thrillers "Colonia" im Freudenhaus - dort wo sich Ludwig Thoma einst sehr gerne aufhielt. Damals hieß das Wirtshaus noch Rothenfußer.

Pressesprecherin Petra Schwuchow bat regelrecht um Verständnis für die Geheimaktion. Sogar die Komparsen, die sich in München am Donnerstagmorgen versammelt hatten, wussten nicht, wohin sie fuhren, als sie den Bus bestiegen. Tatsächlich war es für den Filmverleih Majestic ungewöhnlich, dass er über die Dreharbeiten nicht informierte. Besonders im Landkreis Dachau, wo Marcus Rosenmüller "Beste Zeiten" filmte.

Wie Petra Schwuchow weiter mitteilte, sind die Drehtermine in Europa so eng gesetzt, dass niemand am Set gestört werden wolle: weder durch Journalisten oder Fotografen und auch nicht durch Neugierige. Denn bereits in den nächsten Tagen geht es weiter nach Südamerika.

Der Thriller erzählt die Geschichte des gleichnamigen, vermeintlichen deutschen Musterdorfs Colonia Dignidad. Die Handlung: Chile, 1973. Lena und Daniel geraten während des Militärputsches in die Fänge der Geheimpolizei. Daniel wird verschleppt, und Lena findet heraus, dass er in dem hermetisch abgeriegelten Dorf des Laienpredigers Paul Schäfer festgehalten wird. Der kollaboriert mit Diktator Pinochet und lässt ihn dort politische Gefangene foltern und töten. Lena beschließt, sich der berüchtigten Sekte anzuschließen, um Daniel zu befreien. Das Drehbuch schrieben Regisseur Florian Gallenberger und Torsten Wenzel. Produziert wird Colonia vom deutschen Filmpreis-Gewinner Benjamin Herrmann ("Wüstenblume", "John Rabe" oder "Hin und weg").

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