Feuerwerk in Dachau:Auf der Spur der Raketen

Keiner ist so nah dran am Dachauer Volksfest-Feuerwerk wie Wolfgang Rönsch. Doch der Feuerwehrmann wird davon nicht viel sehen: Er hat Dienst.

Melanie Staudinger

Das große Feuerwerk am Dachauer Schlossberg wird Wolfgang Rönsch an diesem Donnerstag nur am Rande mitbekommen - und das, obwohl kaum jemand näher dran ist als er. Der 31-jährige Eventmanager ist Feuerwehrmann. Zusammen mit etwa 40 Kollegen von der Freiwilligen Feuerwehr Dachau wird er aufpassen, dass die Raketen das Schloss nicht beschädigen. Einsatzbeginn ist um 19 Uhr. Bis zum Einbruch der Dunkelheit bauen Rönsch und seine Mitstreiter die Wasserversorgung auf und bringen die Drehleiter in Position. "Es muss alles soweit fertig sein, dass wir im Notfall sofort löschen können", sagt er. Rönsch ist seit 15 Jahren bei der Feuerwehr, der Dienst am Bürger und die Kameradschaft gefallen ihm dort am besten.

Das Feuerwerk am Dachauer Volksfest am Donnerstag, 12. August, beginnt bei Einbruch der Dunkelheit. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Die Volksfestschicht macht er gerne, wie er sagt. Alle ein- bis eineinhalb Stunden kontrollieren die Diensthabenden, ob die Notausgänge aus den Zelten frei sind. Außergewöhnliche Einsätze sind eher selten. Der 31-Jährige erinnert sich noch gut an den 12. August 2004, als ein Unwetter das Dach im großen Festzelt beschädigte und alle Besucher das Zelt räumen mussten. Unvergessen bleibe das Feuerwerk vor ein paar Jahren, erzählt Rönsch. Damals sei es lange heiß und trocken gewesen. Die Feuerwehr rückte bereits nachmittags zum Schloss aus, um den Schlossgarten zu wässern. "Zur Sicherheit, damit es nicht so leicht zu brennen anfangen kann", sagt der 31-Jährige. Hinterher jedoch stellte sich heraus, dass die Arbeit vergebens war: Pünktlich zum Feuerwerk fing es an zu regnen - das Wässern hätte man sich auch sparen können.

© SZ vom 12.08.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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