Scheunenbrand bei Markt Indersdorf:Stundenlanger Großeinsatz

Scheunenbrand bei Markt Indersdorf: Wegen der starken Rauchentwicklung mussten die Feuerwehrleute mit schwerem Atemschutz arbeiten.

Wegen der starken Rauchentwicklung mussten die Feuerwehrleute mit schwerem Atemschutz arbeiten.

(Foto: KFV Dachau)

Feuerwehren aus der Umgebung löschen ein brennendes Strohlager bei Tiefenlachen und verhindern ein Übergreifen auf eine Biogasanlage und ein Waldstück. Die Brandursache ist unklar, die Kriminalpolizei ermittelt.

Von Alexandra Vettori, Markt Indersdorf

Schon von weitem war der Rauch zu sehen, als die umliegenden Feuerwehren vergangenen Freitagnachmittag zum Brand eines landwirtschaftlichen Anwesens in Tiefenlachen gerufen wurden. Um 15.25 Uhr ging der Notruf "brennendes Strohlager" ein, sofort setzte sich ein Großaufgebot in Gang. Als die ersten Einsatzkräfte vor Ort waren, hatte das Feuer bereits auf den gesamten Stadel übergegriffen und drohte, auch eine angrenzende Halle und ein Waldstück daneben zu entzünden. Das schnelle Eingreifen der Feuerwehr verhinderte das jedoch, auch eine angegliederte Biogasanlage blieb verschont. Bei den Löscharbeiten wurde eine Person leicht verletzt. Die Brandursache ist noch unklar, die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck ermittelt.

Um all das Löschwasser zu dem Markt Indersdorfer Ortsteil Tiefenlachen zu transportieren, richtete die Feuerwehr einen Pendelverkehr mit mehreren Löschfahrzeugen ein. Wegen der enormen Hitze und der Trockenheit entzündete sich auch ein 300 Meter entferntes abgeerntetes Getreidefeld. Gemeinsam mit dem Landwirt konnte das Feuer dort aber schnell gelöscht werden. Wegen der starken Rauchentwicklung mussten die Feuerwehrleute fast durchgängig mit schwerem Atemschutz arbeiten.

Ein Radlader holt die brennenden Strohballen aus der fast zerstörten Scheune

Währenddessen beorderte der Fachberater des Technischen Hilfswerks (THW) einen Radlader aus Dachau an den Haupt-Brandort, um die brennenden Strohballen aus der fast zerstörten Scheune zu holen. Nur so war ein komplettes Ablöschen der glimmenden Ballen möglich. Dabei zog sich besagte Person leichte Verletzungen zu, die vom Rettungsdienst versorgt wurden.

Scheunenbrand bei Markt Indersdorf: Der Radlader des Technischen Hilfswerks kommt extra aus Dachau angefahren.

Der Radlader des Technischen Hilfswerks kommt extra aus Dachau angefahren.

(Foto: KFV Dachau)
Scheunenbrand bei Markt Indersdorf: Das Strohlager ist nicht mehr zu retten, die Biogasanlage daneben aber bleibt verschont.

Das Strohlager ist nicht mehr zu retten, die Biogasanlage daneben aber bleibt verschont.

(Foto: KFV Dachau)
Scheunenbrand bei Markt Indersdorf: Das glimmende Stroh wird verteilt und gelöscht.

Das glimmende Stroh wird verteilt und gelöscht.

(Foto: KFV Dachau)

Insgesamt waren mehr als 125 Rettungskräfte von Polizei, Rettungsdienst, THW, der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung, der Kreisbrandinspektion sowie den Feuerwehren Altomünster, Dachau, Eichhofen, Eisenhofen, Hilgertshausen, Hirtlbach, Indersdorf, Kleinberghofen, Langenpettenbach, Petershausen, Röhrmoos, Schwabhausen, Vierkirchen, Weichs und Westerholzhausen stundenlang im Einsatz. Erst gegen 22 Uhr konnte ein Großteil der eingesetzten Leute die Einsatzstelle verlassen, die Feuerwehr Eichhofen blieb noch zur Brandwache da. Nach einer ersten Einschätzung beträgt die Schadenshöhe rund 100 000 Euro.

"Die meisten Wald- und Flurbrände verursacht der Mensch"

Auch wenn die Brandursache beim Scheunenbrand in Tiefenlachen noch nicht feststeht, so darf als sicher gelten, dass die derzeit herrschende Trockenheit eine Rolle gespielt hat. Deshalb weist die Kreisbrandinspektion darauf hin, dass derzeit die Gefahr größerer Waldbrände besonders hoch ist. Vor allem dort, wo die Bäume dicht stehen oder viel trockenes Material dazwischen liegt, kann schon eine achtlos weggeworfene Zigarette zu einem Großbrand führen. "Die meisten Wald- und Flurbrände verursacht der Mensch!", heißt es in der Mitteilung der Kreisbrandinspektion. Nicht umsonst ist in Wald und Flur deutschlandweit von 1. März bis 31. Oktober das Rauchen und Entzünden von Lager- und Grillfeuern untersagt. Offene Feuer dürfen laut Gesetzgeber nur mit einem Mindestabstand von 100 Metern zum Waldrand entzündet werden und auch das nur mit Einwilligung des Grundstückseigentümers. Bei starkem Wind sollte kein Feuer entzündet werden, wegen der Funkenfluggefahr.

Auch parkende Autos können eine Brandursache sein

Größte Vorsicht ist auch beim Abstellen von Autos auf ungemähten, trockenen Wiesen geboten. Denn der Katalysator wird extrem heiß und kann das dürre Gras entzünden. Im Falle eines Wald- und Flurbrandes ist sofort die Feuerwehr unter der Notrufnummer 112 zu verständigen, mit genauer Angabe des Brandortes und der Art des Brandes. Bis die Einsatzkräfte da sind, sollte man versuchen, kleinere Brandstellen auszutreten oder mit einem Ast auszuschlagen und mit Sand oder Erde abzudecken.

Wegen der hohen Waldbrandgefahr finden bis Mittwoch, 20. Juli, auch wieder Beobachtungsflüge in ganz Oberbayern statt.

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