Süddeutsche Zeitung

Festival :Tanz als Kunstform

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Beim Festival "Dance First" im Veranstaltungsforum Fürstenfeld treten wieder renommierte Kompanien auf

Von Julia Abspacher, Fürstenfeldbruck

Bei der zweiten Auflage des Tanzfestivals "Dance First" treten in der Woche vom 19. Juni bis zum 25. Juli Ballettkompanien aus dem In- und Ausland in Fürstenfeldbruck auf. Der Theaterverein als Veranstalter hat sich wie bereits vor zwei Jahren Heiner Brummel als künstlerischen Leiter mit ins Boot geholt. Brummel, der auch die Theaterreihe in Fürstenfeldbruck gestaltet, hat erneut ein Programm voller Spannung, Abwechslung und vor allem großer Tanzkunst zusammengestellt. Insgesamt sechs Stücke werden im Sommer aufgeführt, begonnen und beschlossen wird das Festival von zwei der größten zeitgenössischen Choreografen Frankreichs. Das "Malandain Ballet Biarritz" unter Leitung von Thierry Malandain zeigt zur Musik von Vivaldi und Chopin sowie zu alten französischen Volksliedern bildgewaltigen neoklassischen Tanz, der zum Teil traditionelle Elemente aufweist und zum Teil aus alten Mustern ausbricht.

Für das Finale des Festivals konnte das Veranstaltungsforum Angelin Preljocaj gewinnen, der in der Retrospektive "Playlist #1" Auszüge aus den berühmtesten Stücken seines Repertoires zeigt, so etwa "Scheherazade", "Romeo und Julia" und "Schneewittchen". In allen geht es dabei um die Liebe und Beziehungen, in zahlreichen Duetten stellen die Tänzer die Schönheiten und Hässlichkeiten der Menschen dar. Die "National Dance Company Wales" zeigt mit "Tundra", "Seek" und "Folk" ein vielfältiges Programm rund um Liebe, Natur und den Menschen im Bezug zum Kollektiv, und durch Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Choreografen unterschiedliche Interpretationen der Kunstform Tanz. Ein besonderer Höhepunkt ist der Auftritt der "Compagnie Käfig" mit ihrem Programm "Pixel". Als eine der innovativsten Hip-Hop-Formationen Europas spielt die Kompanie in diesem Stück mit der Verschmelzung von Realität und digitaler Welt. Die Tänzer agieren mit dreidimensionalen Lichtprojektionen, die in unendlichen Pixeln den gesamten Bühnenraum ausschmücken, sich mal zu Ebenen verdichten und mal wie zahllose Regentropfen auf sie einprasseln. Bereits 2016 sollte das Stück bei Dance First aufgeführt werden, die komplexen technischen Anforderungen machten dem aber einen Strich durch die Rechnung. Da Brummel und Norbert Leinweber vom Veranstaltungsforum von der extravaganten Show aber derart überzeugt waren, ließen sie nicht locker. Für die beiden Aufführungen von "Pixel" wird nun extra eine Podesterie in den Saal eingezogen, damit alle Zuschauer erhöht sitzen und den Effekt durch das Zusammenspiel von Tänzern und Videokunst voll genießen können. Brummel legt bei der Auswahl der Kompanien und Aufführungen Wert auf einen Dreiklang aus internationalen Gastspielen, Förderung des Profinachwuchses und Tanzstudios aus der Region. In die zweite Kategorie gehört mit "Münchner Freiheit" das Bayerische Junior Ballett München, die verschiedene Episoden zu Mussorgskis "Bilder einer Ausstellung" verbinden. Fünf Tanzstudios aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck präsentieren bei "Made in FFB" ihr Können. Nach der ausverkauften Vorstellung 2016 hoffen die Laientänzer auch diesmal wieder den Geschmack des Publikums zu treffen. Im Anschluss an das Stück wird der Theatersaal zum Partyraum umgebaut und alle Besucher des Festivals eingeladen, mit den Tänzern zu feiern und sich auch selbst an ersten Schritten zu versuchen.

Kartenvorverkauf, nähere Informationen zu Preisen und Terminen sowie Trailer der Kompanien auf www.dancefirst.de.

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Quelle:
SZ vom 14.06.2018
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